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Antisemit, das geht nicht unter Menschen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. Februar 2014, 11:27 Uhr

Die DadA-Buchempfehlung

Buchcover: 9783868410884 Antisemit das geht nicht unter Menschen.jpg
Autor/en:
Titel: „Antisemit, das geht nicht unter Menschen“
Untertitel: Anarchistische Positionen zu Antisemitismus, Zionismus und Israel. Band 1: Von Proudhon bis zur Staatsgründung
Editoriales: Herausgegeben und eingeleitet von Jürgen Mümken und Siegbert Wolf.
Verlag: Verlag Edition AV
Erscheinungsort: Lich
Erscheinungsjahr: 2013
Umfang, Aufmachung: Paperback, 301 Seiten.
ISBN: (ISBN-13:) 978-3868410884
Preis: 18,00 EUR
Direktkauf: bei [aLibro, der Autorenbuchhandlung des DadAWeb]

„Antisemit, das geht nicht unter Menschen“

Die von Siegbert Wolf und Michael Mümken im Verlag Edition AV herausgegebene und auf mehrere Bände angelegte Dokumentation entstand aus einer Unzufriedenheit über den geringen Stellenwert, dem eine ernsthafte und anhaltende Beschäftigung mit dem Antisemitismus heute in der anarchistischen Bewegung zukommt - von Ausnahmen einzelner Personen und wenigen Gruppen abgesehen.

Ebenso wie die frühsozialistische und marxistische war und ist auch die libertäre Bewegung nicht frei von antijüdischen Ressentiments. Bereits die beiden ideologischen Begründer des Anarchismus, Pierre-Joseph Proudhon (1809-1865) und Michael Bakunin (1814-1876), waren durch antisemitische Entgleisungen unangenehm aufgefallen. Und auch in den Schriften des libertären russischen Schriftstellers Leo N. Tolstoi (1828-1910) finden sich offenbar Ressentiments gegenüber der jüdischen Religion sowie anderen nichtchristlichen Glaubensbekenntnissen.

Der vorliegende erste Band der Edition beleuchtet das Verhältnis des neuzeitlichen Anarchismus seit der Französischen Revolution von 1789 zum Antisemitismus, Judentum, Zionismus bis hin zur Shoah. Das Buch untergliedert sich in die folgenden fünf Abschnitte:

  1. Anarchisten und Antisemitismus,
  2. Anarchisten über Antisemitismus,
  3. Anarchismus und Zionismus,
  4. Anarchismus und Judentum
  5. Anarchismus, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.

Jedem Abschnitt sind zeithistorische Originalbeiträge bzw. entsprechende Abhandlungen aus anarchistischer Perspektive zugeordnet.

Die Herausgeber des vorliegenden Bandes sind davon überzeugt, „dass eine freiheitliche, sozial gerechte Gesellschaft nur dann erreicht werden kann, wenn zuvor auch eine der ältesten Gruppenfeindschaften der Menschheitsgeschichte, der Antisemitismus, der im letzten Jahrhundert durch den deutschen Nationalsozialismus zum schlimmsten Menschheitsverbrechen der Geschichte geführt hat, in den Köpfen und Herzen aller Menschen dauerhaft beseitigt wird.“

Gerade für eine radikale, gesellschaftsverändernde Bewegungen wie der anarchistischen ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich produzierten Vorurteilen wie Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Antiziganismus unbedingt erforderlich, um diese Ressentiments im eigenen Denken und Fühlen und ebenso im öffentlichen, alltäglichen Handeln grundlegend zu überwinden. Das erfordert das nachhaltige Erinnern an den Nationalsozialismus sowie den offenen Dialog gegenüber allen Menschen, deren physische und psychische Existenz durch Vorurteile und Feindschaft im Alltag bedroht ist - also auch gegenüber den heute lebenden Jüdinnen und Juden, die weltweit mit einem wieder zunehmenden Antisemitismus konfrontiert werden. Nur so besteht nach Ansicht von Mümken und Wolf die Chance, „der ‚Produktion’ der Leichenberge in der bisherigen Menschheitsgeschichte endlich ein Ende zu bereiten, um den Weg frei zu bekommen für eine Gesellschaft, in der die ökonomischen, sozialen und psychologischen Grundlagen dafür garantiert sind, dass alle Menschen schließlich ihre soziale Individualität entwickeln können und vor allem, dass sie ohne Angst unterschiedlich sein können.“

Ein wichtiges Buch und notwendiger Beitrag zu einer Diskussion in der libertären Bewegung, die längst überfällig ist.

Jochen Schmück
Potsdam, im Februar 2014

Inhalt

Jürgen Mümken / Siegbert Wolf: Einleitung [9]


1. Anarchisten und Antisemitismus [37]

  • Werner Portman: Proudhon und das Judentum, ein kompliziertes Verhältnis [39]
  • Michael Bakunin: Persönliche Beziehungen zu Marx (Ende 1871 - Auszüge) [80]


2. Anarchisten über Antisemitismus [85]

  • Hans Kohn: Bernard Lazare und die Dreyfus-Affaire (1924) [87]
  • Gustav Landauer: Der Dichter als Ankläger (1898) [94]
  • Rudolf Rocker: Dreyfus (1898) [103]
  • Peter Kropotkin: Ein Brief (1903) [108]
  • Gustav Landauer: Kiew (1913) [112]
  • Erich Mühsam: Ritualmord (1913) [123]
  • Erich Mühsam: Zur Judenfrage (1920) [125]
  • Rudolf Rocker: Antisemitismus und Judenpogrome (1923) [132]
  • Rudolf de Jong: Gedanken zum Antisemitismus in der anarchistischen Diskussion (2008) [139]

3. Anarchismus und Zionismus [157]

  • Mina Graur: Anarchismus und Zionismus. Die Debatte über den jüdischen Nationalismus (2008) [159]
  • Alexander Shapiro: Internationale Probleme. Palästina, England und die jüdische Frage (1930) [177]
  • Hans Popper: Die freie organisierte Gemeinschaft des jüdischen Yishuv (Einwohnerschaft) in Palästina (1949) [191]
  • Siegbert Wolf: Martin Bubers Konzeption der Binationalität (2012) [208]
  • Martin Buber: Zwei Völker in Palästina (1947) [226]
  • Josef Luden: Israel: Zionismus & Anarchismus (1985) [233]


4. Anarchismus und Judentum [237]

  • Jürgen Mümken: Anarchismus, Utopie und jüdischer Messianismus (2013) [239]
  • Rudolf Rocker: Nationalsozialismus und Judentum [247]
  • Siegbert Wolf: Gustav Landauer und sein Judentum (2013) [262]


5. Anarchismus, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg [273]

  • Siegbert Wolf: Milly Witkop und Rudolf Rocker, der Nationalsozialismus und die Zeit des Zweiten Weltkriegs (2013) [275]


Namenregister [289]


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