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Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit - 18: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2016, 21:08 Uhr

Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit - Reihentiteleintrag


Buchcover: 978-3-88663-418-7.gif
Titel: Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit; Bd. 18
Herausgeber: Wolfgang Braunschädel, Johannes Materna
Verlag: Germinal Verlag
Erscheinungsort: Fernwald
Erscheinungsjahr: 2008
Umfang, Aufmachung: Broschur, 787 Seiten
ISBN: 978-3886634187
Preis: 24,00 EUR
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Pdf20.gif Inhaltsverzeichnis und editoriales Vorwort als PDF-Dokument


Inhalt

  • Pierre Chaulieu (Cornelius Castoriadis)/Anton Pannekoek: Korrespondenz 1953 - 1954 (23)
  • Loren Goldner: „Facing Reality”: Fünfzig Jahre später (77)
  • Jan Wacław Machajski: Sozialismus und Intelligenz (109)
  • Max Nomad: Weiße Kragen und schwielige Hände (161)
  • Hugo Velarde: Das Bewußtwerden des Verhängnisses. Alfred Seidels Leben und Denken in der frühen Weimarer Republik (173)
  • Alfred Seidel: Produktivkräfte und Klassenkampf. Ein Beitrag zur Interpretation des historischen Materialismus von Karl Marx und Friedrich Engels (185)
  • Gianpiero Landi Die Bürokratisierung der Welt (235)
  • Paolo Sensini: Jenseits von Marxismus, Anarchismus und Liberalismus: Der wissenschaftliche und revolutionäre Werdegang des Bruno Rizzi (245)
  • Charles Jacquier: Das Exil des Julien Coffinet oder Ein häretischer Marxist in Montevideo (271)
  • Julien Coffinet: Proletariat und kapitalistische Technologie (289)
  • Albrecht Götz von Olenhusen: „Die Jahre vor Hitler: Bei Lebzeiten.“ Eva und Valeriu Marcu (321)
  • Valeriu Marcu: Abschied von einer Revolution (331)
  • Emil Szittya: „Mit Franz Jung durchquert das Fieber die Strassen.“ Briefe an Franz Jung (365)
  • Egon Günther: Klassenverrat, Kommunismus und Lebensreform. Chronik einer 1919 aus Bayern vertriebenen „Spartakistenfamilie“ (377)
  • Walter Fähnders: „Roter Alltag“ - Lili Körbers Blicke auf Sowjetrußland 1932 und 1942 (423)
  • Karen Rosenberg „Genosse und Freund“: Vertrauen und Verrat in Menachem-Mendel Rosenbaums „Erinnerungen eines Sozialrevolutionärs“ (461)
  • Reiner Tosstorff: Spanien 1936: Arbeitermilizen und „Volksarmee“ (499)
  • Philippe Bourrinet: „Ordnung herrscht in Budapest.“ Oktober 1956: der ungarische Arbeiteraufstand (511)
  • Charles Jacquier: „Interrogations“ oder der Generationenwechsel (527)
  • „Ein illusionsloser Blick auf die Gesellschaft.“ Gespräch mit Georges Petit (539)
  • David Ames Curtis Konkrete Wirklichkeit und Reflektiertheit in der Erfahrung eines Übersetzers von Cornelius Castoriadis (563)
  • Fritz Keller: „Das Recht auf Faulheit“ - Zensiert? (593)


Rezensionen und Hinweise

  • Hugo Ball, Die Folgen der Reformation. Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Herausgegeben von Hans Dieter Zimmermann (Sämtliche Werke und Briefe. Herausgegeben von der Hugo-Ball-Gesellschaft, Pirmasens, Band 5), Göttingen: Wallstein Verlag, 2005, 526 S. (Wolf Raul) 599
  • Wolfram Pyta, Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler, München: Siedler Verlag, 2007, 1117 S.
  • Jesko von Hoegen, Der Held von Tannenberg. Genese und Funktion des Hindenburg-Mythos, Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag, 2007, 475 S. (Karl Andres) 602
  • Eva Maria Ziege, Mythische Kohärenz. Diskursanalyse des völkischen Antisemitismus, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2002, 301 S. (Thomas Käpernick) 606
  • Bernd Wedemeyer-Kolwe, "Der neue Mensch". Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2004, 519 S. (Karen Rosenberg) 608
  • Detlef Siegfried, Das radikale Milieu. Kieler Novemberrevolution, Sozialwissenschaft und Linksradikalismus 1917 - 1922, Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag, 2004, 191 S. (Thomas Käpernick) 611
  • Deutscher Oktober 1923. Ein Revolutionsplan und sein Scheitern. Herausgegeben von Bernhard H. Bayerlein, Leonid G. Babičenko, Fridrich I. Firsov und Aleksandr Ju. Vatlin, Berlin: Aufbau-Verlag, 2003 (Archive des Kommunismus - Pfade des XX. Jahrhunderts, Band 3), 479 S. (Ulrich Eumann) 613
  • Reiner Tosstorff, Profintern: Die Rote Gewerkschaftsinternationale 1920-1937, Paderborn/München/Wien/Zürich: Ferdinand Schöningh, 2004, 791 S. (Karl Andres) 615
  • Bernhard H. Bayerlein, "Der Verräter, Stalin, bist Du!" Vom Ende der Solidarität 1939-1941. Komintern und kommunistische Parteien im Zweiten Weltkrieg 1939-1941. Unter Mitarbeit von Natalja S. Lebedewa, Michail Narinski und Gleb Albert. Mit einem Zeitzeugenbericht von Wolfgang Leonhard. Mit einem Vorwort von Hermann Weber (Archive des Kommunismus - Pfade des XX. Jahrhunderts, Band 4), Berlin: Aufbau Verlag, 2008, 540 S. (Karl Andres) 617
  • Hans-Rainer Sandvoß, Die "andere" Reichshauptstadt. Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945, Berlin: Lukas-Verlag 2007, 668 S. (Ulrich Eumann) 619
  • Regina Scheer, Im Schatten der Sterne. Eine jüdische Widerstandsgruppe, Berlin: Aufbau Verlag, 2004, 478 S. u. 24 S. Fotomaterial
  • Arno Lustiger, Sing mit Schmerz und Zorn. Ein Leben für den Widerstand, Berlin: Aufbau Verlag, 2004, 303 S. u. 24 S. Fotomaterial
  • Mario Keßler, Ein Funken Hoffnung. Verwicklungen: Antisemitismus, Nahost, Stalinismus, Hamburg: VSA-Verlag, 2004, 206 S.
  • Hersch Mendel, Erinnerungen eines jüdischen Revolutionärs. Mit einer Einleitung von Isaac Deutscher und einem Nachwort von Jakob Moneta, Köln: Neuer ISP Verlag, 2004, 278 S. (Roland Ludwig) 621
  • Peter Berens, Trotzkisten gegen Hitler. Köln: Neuer ISP Verlag, 2007, 223 S. (Karl Klöckner) 624
  • Barbara Weinhold, Eine trotzkistische Bergsteigergruppe aus Dresden im Widerstand gegen den Faschismus, Köln: Neuer ISP-Verlag, 2004, 236 S. (Reiner Tosstorff) 626
  • Egon Günther, Bayerische Enziane. Ein Heimatbuch, Hamburg: Edition Nautilus, 2005, 256 S. (Peter Kuckuk) 628
  • Helge Döhring, Damit in Bayern Frühling werde! Die syndikalistische Arbeiterbewegung in Südbayern von 1914 bis 1933, Lich/Hessen: Verlag Edition AV, 2007, 276 S. (Egon Günther) 632
  • Norman Dankerl, Alois Lindner. Das Leben eines bayerischen Abenteurers und Revolutionärs, Viechtach: edition lichtung, 2007, 143 S. (Egon Günther) 633
  • Nicholas Mailänder, Im Zeichen des Edelweiß. Die Geschichte Münchens als Bergsteigerstadt, Zürich: AS Verlag, 2006, 416 S. (Egon Günther) 634
  • Pierre Broué, Trotzki. Eine politische Biographie. Band 1: Vom ukrainischen Bauernsohn zum Verbannten Stalins. Band 2. Der Kampf gegen Stalinismus und Faschismus. Köln: ISP Verlag, o.J., (2005) 1292 S. (Karl Klöckner) 635
  • José Peirats, The CNT in the Spanish Revolution, Vol. 1. Edited by Chris Ealham, Hastings: The Meltzer Press, 2001, 299 S. (Reiner Tosstorff) 637
  • Angela Berg, Die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg 1936 - 1939, Essen: Klartext Verlag, 2005, 306 S.
  • Michael Uhl, Mythos Spanien. Das Erbe der Internationalen Brigaden in der DDR, Bonn: J.H.W. Dietz Verlag, 2004, 556 S. (Reiner Tosstorff) 640
  • Frank Schauff, Der verspielte Sieg. Sowjetunion, Kommunistische Internationale und Spanischer Bürgerkrieg 1936 - 1939, Frankfurt/M.: Campus Verlag, 2004, 405 S. (Reiner Tosstorff) 644
  • Karin Kuckuk, Im Schatten der Revolution. Lotte Kornfeld. Biografie einer Vergessenen (1896-1974). Mit einem Geleitwort von Hermann Weber, einem Beitrag von Peter Kuckuk und einem Briefroman Lotte Kornfelds, Bremen: Donat Verlag, 2008, 180 S. (Egon Günther) 650
  • Julijana Ranc, Alexandra Ramm-Pfemfert. Ein Gegenleben, Hamburg: Edition Nautilus, 2004, 576 S. (Walter Fähnders) 651
  • Cläre M. Jung, Aus der Tiefe rufe ich. Texte aus sieben Jahrzehnten. Herausgegeben von Monika Melchert, Berlin: trafo Verlag, 2004 (Spurensuche. Vergessene Autorinnen wiederentdeckt. Bd. 4), 267 S. (Walter Fähnders) 653
  • Marta Marková, Auf ins Wunderland! Das Leben der Alice Rühle-Gerstel, Innsbruck: Studienverlag, 2007, 530 S. (Egon Günther) 656
  • Regula Bochsler, Ich folgte meinem Stern. Das kämpferische Leben der Margarethe Hardegger, Zürich: Pendo Verlag, 2004, 456 S. (Egon Günther) 657
  • Gregor Kritidis, Linkssozialistische Opposition in der Ära Adenauer. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Bundesrepublik Deutschland, Hannover: Offizin Verlag, 2008, 582 S. (Anton Panner) 659
  • Diethart Kerbs, Lebenslinien. Deutsche Biographien aus dem 20. Jahrhundert. Mit einem Nachwort von Arno Klönne, Essen: Klartext Verlag 2007, 159 S.
  • Jürgen Reulecke/Norbert Schwarte (Hrsg.), Anstöße. Diethart Kerbs als Kunstpädagoge, Fotohistoriker und Denkmalschützer. Eine Zusammenstellung aus Anlaß seines 70. Geburtstages, Essen: Klartext Verlag 2007, 160 S.
  • Jürgen Reulecke/Norbert Schwarze (Hrsg.), Momentaufnahmen. Weggefährten erinnern sich Diethart Kerbs zum 70. Geburtstag, Essen: Klartext Verlag 2007, 160 S. (Egon Günther) 661
  • Thorsten Unger, Diskontinuitäten im Erwerbsleben. Vergleichende Untersuchungen zu Arbeit und Erwerbslosigkeit in der Literatur der Weimarer Republik, Tübingen: Verlag Max Niemeyer, 2004 (Studien und Texte zur Soziageschichte der Literatur. Bd. 103), XII, 588 S. (Walter Fähnders) 664
  • Thomas Keith, Poetische Experimente der deutschen und russischen Avantgarde (1912-1922) - ein Vergleich, Berlin: Weidler Buchverlag, 2005 (Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft 90), 403 S. (Walter Fähnders) 665
  • Mitteleuropäische Avantgarden. Intermedialität und Interregionalität im 20. Jahrhundert. Hrsg. Pál Deréky, Zoltán Kékesi, Pál Kelemen. Frankfurt/M.: Peter Lang, 2006 (Budapester Studien zur Literaturwissenschaft 9), 22 Abb., 218 S. (Walter Fähnders) 667
  • Pour la défense de la culture. Les textes du Congrès international des écrivains Paris, juin 1935. Réunis et présentés par Sandra Teroni et Wolfgang Klein, Dijon: Editions Universitaires de Dijon, 2005 (Collection Sources), 665 S. (Walter Fähnders) 668
  • Von hier nach "Medium". Reisezeugnis und Mediendifferenz. Hrsg. Katrin Callsen, Regina Eickelkamp, Martin Jörg Schäfer, Christian Berkemeier. Münster: Lit-Verlag, 2004 (Reiseliteratur und Kulturanthropologie 3), 240 S.
  • Wege des Kybernetes. Schreibpraktiken und Steuerungsmodelle von Politik, Reise, Migration. Hrsg. Anja K. Maier, Burkhardt Wolf. Münster: Lit-Verlag, 2004 (Reiseliteratur und Kulturanthropologie 4), 360 S.
  • In Spuren reisen. Vor-Bilder und Vor-Schriften in der Reiseliteratur. Hrsg. Gisela Ecker, Susanne Röhl. Münster: Lit-Verlag, 2006 (Reiseliteratur und Kulturanthropologie 6), 240 S.
  • Materialität auf Reisen. Zur kulturellen Transformation der Dinge. Hrsg. Philip Bracher, Florian Hertweck, Stefan Schröder. Münster: Lit-Verlag, 2006 (Reiseliteratur und Kulturanthropologie 8), 304 S. (Walter Fähnders) 671
  • R. Seth C. Knox, Weimar Germany between Two Worlds. The American and Russian Travels of Kisch, Toller, Holitscher, Goldschmidt, and Rundt, New York/Bern/Berlin/Bruxelles/Frankfurt am Main/Oxford/Wien: Peter Lang, 2006 (Studies on Themes and Motifs in Literature 81), 238 S. (Walter Fähnders) 673
  • Matthias Heeke, Reisen zu den Sowjets. Der ausländische Tourismus in Rußland 1921-1941. Mit einem bio-bibliographischen Anhang zu 96 deutschen Reiseautoren, Münster/Hamburg/London: Lit-Verlag, 2003 (Arbeiten zur Geschichte Osteuropas 11), 679 S. (Walter Fähnders) 674
  • Kathi Diamant, Kafka's Last Love. The Mystery of Dora Diamant, London: Secker & Warburg, 2003, 402 S. (Harald Wolf) 678
  • Hugo Wetscherek (Hg.), Kafkas letzter Freund. Der Nachlaß Robert Klopstock (1899-1972). Mit kommentierter Erstveröffentlichung von 38 teils ungedruckten Briefen Franz Kafkas. Bearbeitet von Christopher Frey und Martin Peche. Mit Beiträgen von Leonard M. Fiedler und Leo A. Lensing, Wien: Inlibris, 2003, 312 S. (Harald Wolf) 679
  • Salomo Friedlaender/Mynona, Kant gegen Einstein. Fragelehrbuch (nach Immanuel Kant und Ernst Marcus) zum Unterricht in den vernunftwissenschaftlichen Vorbedingungen der Naturwissenschaft. Mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Detlef Thiel, Vorwort Hartmut Geerken (Gesammelte Schriften Band 1), Waitawhile/Herrsching: Books on Demand, 2005, 200 S.
  • Salomo Friedlaender/Mynona, Philosophische Abhandlungen und Kritiken 1896-1946, 2 Bde. Herausgegeben von Detlef Thiel und Hartmut Geerken (Gesammelte Schriften Band 2/3), Waitawhile/Herrsching: Books on Demand, 2005, 540/536 S.
  • Salomo Friedlaender/Mynona, Die Bank der Spötter. Ein Unroman. Herausgegeben von Hartmut Geerken (Gesammelte Schriften Band 4), Waitawhile/Herrsching: Books on Demand, 2005, 492 S. (Egon Günther) 681
  • Alfons Paquet, Kamerad Fleming. Roman über die Ferrer-Unruhen. Herausgegeben und mit einem biographisch-historischen Essay ergänzt von Oliver M. Piecha, Frankfurt am Main: Verlag Edition AV, 2004, 214 S.
  • Martina Thöne, Zwischen Utopie und Wirklichkeit. Das dramatische Werk von Alfons Paquet, Frankfurt/M.: Peter Lang, 2005 (Europäische Hochschulschriften Bd. 1903), 542 S. (Walter Fähnders) 683
  • Martin Hollender, "eine gefährliche Unruhe im Blut...". Rudolf Braune. Schriftsteller und Journalist (1907-1932). Biographie und Bibliographie. Mit Feuilletons und Erzählungen von Rudolf Braune im Anhang, Düsseldorf: Grupello Verlag, 2004 (Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf. Archiv Bibliothek Museum. Bd. 9), 174 S. (Walter Fähnders) 685
  • Exil am Mittelmeer. Deutsche Schriftsteller in Südfrankreich 1933-1941. Hrsg. von Ulrike Voswinkel und Frank Beringer, München: Buch & Media, 2005, 283 S. (Albrecht Götz von Olenhusen) 686
  • Annemarie Schwarzenbach, Beiträge zur Geschichte des Oberengadins im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit. Abhandlung zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät I der Universität Zürich. Zürich: Diss.-Druckerei A.-G. Gebr. Leemann & Co., 1931, [Fotomechanischer Reprint:] Adliswil: Riesen-cdd, 2007, 178 S. u. 4 Beilagen.
  • Annemarie Schwarzenbach, Insel Europa. Ausgewählte Reportagen und Feuilletons 1930-1942. Mit einem Nachwort von Roger Perret, Basel: Lenos Verlag, 2005 (Ausgewählte Werke 8), 287 S.
  • Annemarie Schwarzenbach, Das glückliche Tal. Mit Illustrationen von Eugen Früh, Basel: Lenos Verlag, 2006 (Lenos Pocket 97), 199 S.
  • Annemarie Schwarzenbach, Rives du Congo. Tétouan/Kongo-Ufer. Aus Tetouan. Traduit de l'allemand par Dominique Laure Miermont. Postface de Nicole Le Bris, Noville-sur-Mehaigne: Esperluète Editions, 2005, 95 S. (Walter Fähnders) 689
  • Dominique Laure Miermont, Annemarie Schwarzenbach ou le mal d'Europe. Biographie, Paris: Editions Payot & Rivages, 2004, 444 S., 43 s/w Abb.
  • Alexis Schwarzenbach, Die Geborene. Renée Schwarzenbach-Wille und ihre Familie, Zürich: Scheidegger & Spiess, 2004, 512 S., 234 s/w Abb. (Andreas Tobler) 692
  • Matthias Willing, Das Bewahrungsgesetz (1918-1967). Eine rechtshistorische Studie zur Geschichte der deutschen Fürsorge, Tübingen: Mohr Siebeck, 2003, 447 S. (Sven Steinacker) 694
  • Klaus-Detlev Godau-Schüttke, Der Bundesgerichtshof - Justiz in Deutschland, Berlin: Verlag Tischler, 2005, 480 S. (Albrecht Götz von Olenhusen) 696
  • Gaby Weber, Daimler-Benz und die Argentinien-Connection. Von Rattenlinien und Nazigeldern. Herausgegeben von: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Informationsstelle Lateinamerika (ila), LabourNet Germany, Berlin: Assoziation A, 2004, 140 S. (Albrecht Götz von Olenhusen) 699
  • Hermann Bubke, Der Einsatz des Stasi- und KGB-Spions Otto Freitag im München der Nachkriegszeit, Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2004, 258 S. (Reiner Tosstorff) 701
  • Michael Warschawski, Mit Höllentempo. Die Krise der israelischen Gesellschaft, Hamburg: Edition Nautilus, 2004, 126 S. (Wolfgang Braunschädel) 703
  • Stefan Bollinger (Hg.), Imperialismustheorien. Historische Grundlagen für eine aktuelle Kritik, Wien: Promedia, 2004, 173 S. (Fritz Keller) 705
  • Gwendolyn Midlo Hall, Slavery and African Ethnicities in the Americas. Restoring the Links, Chapel Hill: The University of North Carolina Press, 2005, 225 S. (Ulrich Eumann) 706
  • James Walvin, Atlas of Slavery, Harlow u. a.: Pearson Education, 2006, 146 S. (Ulrich Eumann) 708
  • Michael Zeuske, Schwarze Karibik. Sklaven, Sklavereikultur und Emanzipation, Zürich: Rotpunktverlag, 2004, 653 S. (Ulrich Eumann) 710
  • Stefan Müller-Doohm, Adorno. Eine Biographie, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 2003, 1032 S., zahlr. Abb.
  • Lorenz Jäger, Adorno. Eine politische Biographie, München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2003, 318 S., Abb.
  • Theodor W. Adorno. Kindheit in Amorbach. Bilder und Erinnerungen. Mit einer biographischen Recherche herausgegeben von Reinhard Pabst, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 2003, 227 S., zahlr. Abb.
  • Arendt und Adorno. Herausgegeben von Dirk Auer, Lars Rensmann und Julia Schulze Wessel, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 2003, 312 S.
  • Gerhard Bolte, Flaschenpost. Thesen und Essays zur kritischen Theorie der Gesellschaft, Münster: Oktober Verlag, 2003, 132 S.
  • Dieter Prokop, Mit Adorno gegen Adorno. Negative Dialektik der Kulturindustrie, Hamburg: VSA-Verlag 2003, 339 S.
  • Heinz Steinert, Die Entdeckung der Kulturindustrie oder: Warum Professor Adorno Jazz-Musik nicht ausstehen konnte. Überarbeitete Neuauflage, Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot, 2003, 285 S., Abb.
  • Arndt Hoffmann/Thomas Bedorf/Timo Skrandies/Jens Maaßen, Marginalien zu Adorno, Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot, 2003, 204 S.
  • 1968. Eine Enzyklopädie. Zusammengestellt von Rudolf Sievers, Frankfurt am Main: SuhrkampVerlag, 2004, 489 S., Abb.
  • Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003. Herausgegeben von Axel Honneth, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 2005, 365 S. (Karl Klöckner) 712
  • Theodor W. Adorno, Philosophische Elemente einer Theorie der Gesellschaft. Nachgelassene Schriften Abteilung IV. Vorlesungen Band 12, Frankfurt/M: Suhrkamp Verlag, 2008, 277 S.
  • Heinz Steinert, Das Verhängnis der Gesellschaft und das Glück der Erkenntnis: Dialektik der Aufklärung als Forschungsprogramm, Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot, 2008, 298 S. (Karl Klöckner) 720
  • Klaus Heinrich, gesellschaftlich vermitteltes naturverhältnis. Aufklärung in den Religionen und der Religionswissenschaft. Dahlemer Vorlesungen Band 8. Hrsg. von Hans-Albrecht Kücken, Frankfurt und Basel: Stroemfeld Verlag/Roter Stern, 2007, 341 S.
  • Klaus Heinrich, arbeiten mit herakles. Zur Figur und zum Problem des Heros. Antike und moderne Formen seiner Interpretation und Instrumentalisierung. Dahlemer Vorlesungen Band 9. Herausgegeben von Hans-Albrecht Kücken, Frankfurt am Main und Basel: Stroemfeld Verlag/Roter Stern, 2006, 426 S. (Karl Klöckner) 723
  • Michel Winock, Das Jahrhundert der Intellektuellen, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2003, 884 S. (Andrea Gabler) 726
  • Pierre Bouretz, Témoins du futur. Philosophie et messianisme, Paris: Éditions Gallimard, 2003, 1249 S. (Harald Wolf) 729
  • Cornelius Castoriadis, Autonomie oder Barbarei (Ausgewählte Schriften Band 1). Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV, 2006, 214 S.
  • Cornelius Castoriadis, Vom Sozialismus zur autonomen Gesellschaft. Über den Inhalt des Sozialismus (Ausgewählte Schriften Band 2.1). Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV, 2007, 246 S.
  • Cornelius Castoriadis, Vom Sozialismus zur autonomen Gesellschaft. Gesellschaftskritik und Politik nach Marx (Ausgewählte Schriften Band 2.2). Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV, 2008, 264 S. (Wolf Raul) 730
  • Socialisme ou Barbarie. Anthologie, La Bussière: Acratie, 2007, 341 S. (Andrea Gabler) 734
  • Maurice Brinton, For Workers' Power. The Selected Writings of Maurice Brinton (Edited by David Goodway), Oakland/Edinburgh, 2004, 378 S. (Andrea Gabler) 736
  • Stéphane Beaud/Michel Pialoux, Die verlorene Zukunft der Arbeiter. Die Peugeot-Werke von Sochaux-Montbéliard, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2004, 363 S. (Andrea Gabler) 737
  • Luc Boltanski/Ève Chiapello, Der neue Geist des Kapitalismus, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2003, 735 S. (Harald Wolf) 740
  • Bert Papenfuß, Rumbalotte 1998 - 2002. [Umschlagtitel: Rumbalotte. Gedichte 1998 - 2002. Zeichnungen von Ronald Lippok.], Basel: Urs Engeler Editor, 2005, 156 S. (Walter Fähnders) 742
  • Hinweise 743


Beschreibung

Zu diesem Heft


Anton Pannekoek, der Generation von Rosa Luxemburg und Lenin angehörend und vor 1914 einige Jahre lang in der deutschen Sozialdemokratie politisch aktiv, zählte nicht nur zu den vehementen Gegnern der sozialdemokratischen Kriegspolitik, sondern auch zu den ersten Marxisten, von denen der russische Oktoberumsturz des Jahres 1917 und die anschließende Realpolitik der Bolschewiki als eine nachholende, sich staatskapitalistisch organisierende bürgerliche Revolution analysiert wurde. In den frühen vierziger Jahren faßte Pannekoek die bis dahin nicht nur von ihm in und mit den verschiedenen Fraktionen der Arbeiterbewegung gemachten Erfahrungen und die aus seiner Sicht daraus zu ziehenden Konsequenzen in seinem Hauptwerk "Arbeiterräte" zusammen, das zuerst 1946 in den Niederlanden, dann in erweiterter Form 1950 in Melbourne erschien und erst kürzlich in einer deutschsprachigen Übersetzung zugänglich gemacht wurde. Ende der vierziger Jahre war in Frankreich die Gruppe "Socialisme ou Barbarie" mit der gleichnamigen Zeitschrift gegründet worden, deren Protagonisten Cornelius Castoriadis und Claude Lefort sich nicht zuletzt wegen der unzulänglichen Kritik der Trotzkisten an der Sowjetunion von diesen getrennt hatten. Anfang der fünfziger Jahre kam es zu einem kurzen Briefwechsel zwischen Pannekoek und Castoriadis, der zum Teil in "Socialisme ou Barbarie" dokumentiert, nach kurzer Zeit aber abgebrochen wurde. Henri Simon, seinerzeit selbst Mitglied der Gruppe "Socialisme ou Barbarie", rekonstruiert und dokumentiert in seinem Beitrag die Entstehungsgeschichte, die Hintergründe, den Verlauf und insbesondere auch die Nachgeschichte dieses Briefwechsels, der nicht zuletzt von den wohl auch konkurrenzbedingten Schwierigkeiten zeugt, die jene linksradikalen Gruppierungen und Einzelpersonen im Umgang miteinander haben konnten, die sich von dem tradierten parteikommunistischen Spektrum getrennt hatten und auf der Basis einer Analyse der jeweils aktuellen Entwicklungen sowohl der kapitalistischen als auch der sogenannten realsozialistischen Systeme nach neuen Strategien eines von Parteien unabhängigen und sich selbst organisierenden Arbeiterwiderstandes suchten.

Die sich seit Mitte der zwanziger Jahre entwickelnde trotzkistische Opposition gegen Stalin war von Beginn an kein einheitlicher Block. Als sich im Laufe der dreißiger Jahre zunehmend herauskristallisierte, daß Trotzkis Analyse des sowjetischen Systems als "degenerierter Arbeiterstaat" dessen soziale und politische Realitäten analytisch nicht zu fassen in der Lage war, trennten sich immer wieder kleinere Gruppierungen von der trotzkistischen Orthodoxie. In den USA war dies Anfang der vierziger Jahre eine Gruppe um C.L.R. James und Raya Dunayevskaya, die - benannt nach deren Pseudonymen - als "Johnson-Forest-Tendency" bekannt geworden ist. Ausgehend von einer Analyse des sowjetischen Systems als einer Form von Staatskapitalismus wurde auch die zur Legitimation dieses Systems dienende marxistische Tradition hinterfragt. Die Erfahrungen mit der Selbstorganisation wild streikender Arbeiter und eine erneute Lektüre klassischer Texte von Hegel, Marx und Lenin führte zurück zu einer alten Erkenntnis: Die Emanzipation der Arbeiter kann und wird, wenn überhaupt, ausschließlich deren eigene Sache sein. Die internen Auseinandersetzungen um die damit verbundenen Fragen einer Intervention in die Klassenauseinandersetzungen führten schließlich zu einer Spaltung der Gruppe. 1958, drei Jahre nach der Spaltung, veröffentlichte C.L. R. James in Zusammenarbeit mit Grace C. Lee und mit einem Beitrag von Cornelius Castoriadis das Buch "Facing Reality", das gleichermaßen eine Bestandsaufnahme und ein Blick in die Zukunft sein wollte. Loren Goldner skizziert in seinem Beitrag Geschichte und inhaltliche Arbeitsschwerpunkte der "Johnson-Forest-Tendency" und stellt insbesondere das Buch "Facing Reality" vor, wobei er im Licht der seitherigen Entwicklungen der kapitalistischen Ökonomie und des Arbeiterwiderstandes die dort vorgestellten und diskutierten Konzeptionen hinterfragt.

Seit der Aufklärung inszeniert sich die bürgerliche Intelligenz, statt sich mit der Rolle als lustlos-asketischer Interpret und Ideologe des bürgerlichen Umsturzes und Aspirant auf durch diesen Umsturz geschaffene neue Herrschaftspositionen zu bescheiden, als eine Art Götterbote und Heilsbringer für all jene, die als Unterdrückte, Ausgebeutete und Ausgeschlossene ein mehr oder weniger unbürgerliches Leben zu führen gezwungen sind oder vielleicht sogar führen wollen. Von der vom Himmel ausgeliehenen und die kapitalistische Warengesellschaft in heilsgeschichtlicher Absicht leitenden "unsichtbaren Hand" früher Aufklärer bis zu den durchaus praktisch veranlagten und zu Sozialpolitikern mutierten kritischen Philosophen reichen die diesbezüglichen Angebote aus dem Fundus bürgerlicher Haushalte. Auch in der Arbeiterbewegung im allgemeinen und im Marxismus im speziellen hat sich weitgehend die Ansicht durchgesetzt, daß erst die aufklärerische Wirkung bürgerlicher Intelligenzstrategien die Emanzipation der Arbeiterklasse ins Werk setzen könne. Was sich in dieser Hinsicht längst als kapitaler Irrtum, zugleich aber als Erfolgsstrategie einer machtvollen Selbstinthronisierung bürgerlicher Intelligenz erwiesen hat, ist schon früh vehement kritisiert worden. In den Jahren 1904/1905 veröffentlichte der aus der sibirischen Verbannung geflüchtete Jan Wacław Machajski in Genf in drei Teilen sein Buch "Der geistige Arbeiter", in dem er den mit wissenschaftlichen Ansprüchen auftretenden Sozialismus der bürgerlichen Intelligenz als eine Strategie zur Übernahme gesellschaftlicher Machtpositionen interpretierte, wobei die Anknüpfung an die eigentlichen materiellen Interessen der Arbeiterklasse nur zu taktischen Manövern taugte und diese Interessen somit von der Intelligenz für ihre eigenen Zwecke instrumentalisiert wurden. Max Nomad, der in jungen Jahren, wie in seinem 1964 erschienenen autobiographischen Bericht "Dreamers, Dynamiters and Demagogues. Reminiscences" nachzulesen ist, zu den Anhängern Machajskis gehörte, skizziert in seinem biographischen Beitrag Machajskis Kritik an der bürgerlichen Intelligenz sowie das daraus folgende Konzept einer an den tatsächlichen und den Lebensalltag bestimmenden materiellen Interessen der Arbeiter ansetzenden und diese radikal durchsetzenden originären Arbeiterrevolution. Von Machajski selbst werden das Kapitel "Sozialistische Wissenschaft als neue Religion" aus "Der geistige Arbeiter" sowie Auszüge aus der einzigen Nummer seiner 1918 veröffentlichten Zeitschrift "Die Arbeiterrevolution" übersetzt. Im ersten Text interpretiert Machajski nicht nur den zur Wissenschaft geadelten marxistischen Sozialismus, sondern auch den Anarchismus seiner Zeit als eine "neue Religion", mit der den Unterdrückten dieser Welt ein neues zukünftiges Paradies vorgegaukelt werden soll, das sich jedoch als nichts anderes entpuppen wird als eine erneuerte Variante der tradierten bürgerlichen Gesellschaft, in der sich die Gaukler als neue herrschende Klasse etablieren werden. Im zweiten Text, rund ein halbes Jahr nach dem Oktoberumsturz geschrieben, kritisiert Machajski vehement die halbherzige Realpolitik der mit diktatorischen Mitteln an die Macht gelangten Bolschewiki, die, statt eine konsequente Enteignung der Bourgeoisie durchzuführen und damit eine Aufhebung der Klassenspaltungen einzuleiten, erste Kompromisse mit der Bourgeoisie eingehen und damit in der Tradition eines aufgeklärt-autoritären Staatssozialismus ein System anvisieren, das schon seinerzeit sogar von Lenin selbst als "Staatskapitalismus" bezeichnet wurde.

Alfred Seidel hat durch sein 1927 von Hans Prinzhorn aus dem Nachlaß herausgegebenes Werk "Bewußtsein als Verhängnis" eine eher untergründige Berühmtheit erlangt. Drei Jahre zuvor hatte der 1895 geborene Seidel, der sich nach 1918 in der sozialistischen Studentenbewegung engagiert und sein Studium 1922 in Heidelberg mit einer Dissertation zum Thema "Produktivkräfte und Klassenkampf" abgeschlossen hatte, Selbstmord begangen. Während "Bewußtsein als Verhängnis", seine aus Verzweiflung über die Aporien der europäischen Aufklärung geborene Abrechnung mit dem protestantisch angeführten "Durchbruch des individualistischen Geistes", Ende der siebziger Jahre immerhin eine allerdings wenig beachtete Neuauflage erfuhr, blieb seine Dissertation, abgesehen von einem gut zweiseitigen zusammenfassenden "Auszug" im Anhang von "Bewußtsein als Verhängnis", unbekannt und unbeachtet. Seidel interpretiert Marx in dieser Arbeit als materialistisch gewendeten Hegelianer, in dessen produktivistischer Geschichtsphilosophie sich "in unbewußter Analogie mit der religiös-metaphysischen, also transzendent-metaphysischen Geschichtsphilosophie" eine "immanente Teleologie" verbirgt, die sich in der sozialistischen Alltagspolitik als eindimensionaler Fortschrittsoptimismus entäußert. Diesem Optimismus, dem das Individuum in seiner nicht nur sozialen, sondern auch psychischen Komplexität zum Opfer gebracht wird, konnte und wollte Seidel nicht folgen. Der von der ARCHIV-Redaktion aus den Grüften der Archive geborgene Text, der - abgesehen von der Korrektur offensichtlicher Tipfehler, der angepaßten Schreibweise von Umlauten, der durchgehenden Numerierung der Fußnoten und der Nachstellung des Literaturverzeichnisses - mit allen stilistischen Eigenheiten und Schreibweisen unverändert nach dem mit Schreibmaschine getippten Manuskript übernommen wurde, wird von Hugo Velarde mit einem Seidels Leben und Werk in den historischen Kontext einbettenden Beitrag eingeleitet.

Bruno Rizzi ist im deutschen Sprachraum kaum bekannt; allenfalls Trotzkisten oder Kenner des Trotzkismus dürften auf ihn - meist wohl eher beiläufig - aufmerksam geworden sein, und dies auch nur deshalb, weil Trotzki sich bemüßigt sah, gegen Rizzis kritische Sicht der Sowjetunion zu polemisieren oder weil der extrotzkistische Rechtsausleger James Burnham sein zuerst 1941 erschienenes Werk über das "Regime der Manager" inhaltlich offensichtlich weitgehend bei ihm abgekupfert hat, ohne ihn auch nur einmal namentlich zu erwähnen. Rizzis wichtigstes Werk, die Ende 1939 in kleiner Auflage in Paris erschienene und nach einigen Wochen bereits beschlagnahmte Arbeit "La Bureaucratisation du Monde", liegt, wenn auch durchweg unvollständig, in französischer, englischer, spanischer, portugiesischer, niederländischer und natürlich italienischer Sprache vor; in Italien erschien zudem im Jahre 2002 die erste vollständige Ausgabe. An eine deutsche Übersetzung wagt man angesichts der tradierten provinziellen Selbstbeschränkung der deutschen Linken, die ihr Selbstbewußtsein offensichtlich immer noch aus den verflossenen Zeiten der päpstlichen Oberhoheit des Genossen Kautsky bezieht und sich an den häretischen Strömungen des marxistischen Denkens konsequent desinteressiert zeigt, gar nicht zu denken. Gianpiero Landi skizziert in seinem Beitrag den Entstehungskontext von Rizzis Hauptwerk, in dem dieser die seinerzeit aktuellen Entwicklungen sowohl in der Sowjetunion als auch im italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus als "bürokratischen Kollektivismus" analysierte, als eine Gesellschaftsformation, die nicht mehr im tradierten Sinne kapitalistisch, aber - bezogen auf die Sowjetunion - auch nicht sozialistisch war. Nach seiner Rückkehr aus der Emigration beteiligte sich Rizzi, der sich in methodischer und ökonomiekritischer Hinsicht weiterhin als Marxist verstand, bis zu seinem Tod im Jahre 1977 mit zahlreichen, von Paolo Sensini in seinem Beitrag vorgestellten Beiträgen an vorwiegend im libertären Milieu geführten Debatten, in denen auf dem Hintergrund einer sich trotz vordergründiger ideologischer Differenzen zwischen westlichem Sozialkapitalismus und östlichem Realsozialismus zunehmend angleichenden bürokratisch organisierten neuen Gesellschaftsformation die klassischen Divergenzen zwischen Anarchisten und Marxisten sowohl über den Zusammenhang von Ökonomie und Politik im allgemeinen als auch über die Frage einer politischen Steuerungsmöglichkeit ökonomischer Prozesse erneut thematisiert wurden.

Das erfolgreiche Scheitern von Sozialdemokratie und Parteikommunismus hat seit jeher die kritische Intervention von Einzelnen und kleinen Zirkeln zur Folge gehabt, die sich oft um in kleinen Auflagen erscheinende Zeitschriften gruppierten und von denen allzu viele heute vergessen sind, obwohl gerade sie als Zeugen dafür taugen, daß die zur Herrschaft geronnenen Dogmatismen keineswegs mit dem zu verwechseln sind, was eine Kritik der politischen Ökonomie des Kapitalismus ursprünglich intendierte. Zu diesen Vergessenen gehört auch Julien Coffinet, der in den dreißiger Jahren in Frankreich und in den vierziger Jahren im südamerikanischen Exil in kleinen Zirkeln aktiv war und eine Reihe von Texten veröffentlichte, in denen er sich vornehmlich mit dem tradierten marxistischen Verständnis einer scheinbar systemneutralen Technik auseinandersetzte. Ausgehend von der aus dem Widerspruch zwischen Produktionsverhältnissen und Produktivkräften abgeleiteten Mission des Proletariats, die letzteren aus ihren kapitalistischen Fesseln zu befreien und eine von der Produktionsweise unabhängige Technik für einen dann unbegrenzten Fortschritt in Dienst zu nehmen, stellte sich ihm die Frage, ob angesichts der unbestreitbaren Tatsache, daß die vorgefundene Technik sowohl historisch als auch in ihrem aktuellen ökonomischen Funktionszusammenhang der kapitalistischen Ökonomie verhaftet ist, nicht vielmehr ein Bruch mit der Produktivitätslogik des Kapitals und somit "eine radikale andere Produktionstechnik" notwendig ist. Ein solcher Bruch war in den Strategien der bürokratischen Apparate sozialistischer und parteikommunistischer Organisationen jedoch keineswegs vorgesehen; ihre Intentionen liefen vielmehr darauf hinaus, die vorgefundene Anarchie kapitalistischer Ökonomie planbar(er) zu gestalten, wobei sie nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 dem sich neu organisierenden Kapital hilfreich zur Seite standen. Charles Jacquier skizziert in seinem Beitrag den Lebensweg und insbesondere die theoretischen Schwerpunkte von Coffinets Arbeit. Drei Texte von Coffinet, von denen einer in Paul Matticks Zeitschrift "New Essays" veröffentlicht wurde und ein weiterer seinerzeit unveröffentlicht blieb, machen deutlich, daß eine Überwindung der Logik kapitalistischer Ökonomie mehr sein muß als ein bloßer Austausch herrschender Eliten oder eine mehr oder minder auf formalrechtlicher Ebene sich abspielende Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse unter bruchloser Anknüpfung an eine scheinbar neutrale technologische Rationalität.

Valeriu Marcu gehört heute zu jenen Vergessenen und Verschollenen, die einstmals das besaßen, was man einen Namen nennt. 1899 in Bukarest geboren, lernte er in Zürich, wohin er 1916 zwecks Abschluß seiner Schulbildung geschickt worden war, die Größen der Zimmerwalder Linken kennen, engagierte sich in der radikalen Linken und trennte sich nach der sogenannten "Märzaktion" 1921, einem mißlungenen Versuch, der Revolution in Deutschland auf die Sprünge zu helfen, von der parteikommunistischen Linken. In den folgenden Jahren publizierte er eine ganze Reihe von vorwiegend historischen Arbeiten, darunter eine Biographie Lenins, die 1970 wieder veröffentlicht, aber kaum zur Kenntnis genommen wurde, sowie - bereits im Exil - eine Geschichte der "Vertreibung der Juden aus Spanien" und eine Biographie Macchiavellis. Marcu emigrierte mit seiner Frau Eva zuerst nach Frankreich und später in die USA, wo er bereits 1942 starb. Von Eva Marcu, die 2004 starb, liegt ein kurzer Text aus den frühen neunziger Jahren vor, der aus später Erinnerung ein Charakterbild Valeriu Marcus entwirft und von Albrecht Götz von Olenhusen, eingeleitet durch eine kurze biographische Skizze, aus dem Nachlaß veröffentlicht wird. Marcu gehörte nach seiner Trennung vom Parteikommunismus zum Kreis um den aus der KPD ausgeschlossenen Paul Levi und veröffentlichte in der seit Mai 1921 herausgegebener Zeitschrift "Sowjet" (später "Unser Weg") eine Reihe von hier erstmals nachgedruckten kritischen Beiträgen zur Politik der "Kommunistischen Internationale" und der KPD, in denen er die Hintergründe der "Märzaktion" ausleuchtet und hinterfragt.

Franz Jungs 1961 erschienener autobiographischer Bericht "Der Weg nach unten" gehört neben Georg Glasers zehn Jahre zuvor erschienenem Werk "Geheimnis und Gewalt" zu jenen Büchern, die in einen Kanon politischer Autobiographien (nicht nur) des zwanzigsten Jahrhunderts aufzunehmen wären; zu wünschen bliebe allerdings, daß endlich eine überfällige historisch-kritische Ausgabe dieses Werkes zustande käme. Aus Büchern wie Jungs "Der Weg nach unten" läßt sich aufgrund der bewußt subjektiven Sicht- und Interpretationsweise mehr über Motive und Antriebe mancher Protagonisten geschichtlicher Ereignisse sowie über nachträglich nur schwer zu eruierende personelle Konstellationen erfahren als aus manch einem ehrwürdig akademischen Geschichtswerk, und sei es mit noch so progressiver Absicht geschrieben. Zu den eher beiläufigen Weggefährten Jungs gehörte Emil Szittya, der seinerseits auf ein bewegtes Leben in den Gefilden der kulturellen und subkulturellen Avantgarden zurückblicken konnte. Anfang der sechziger Jahre trafen die beiden Emigranten in Paris wieder aufeinander und es kam darüber hinaus zu einem kurzen Briefwechsel. Ergänzend zu den Briefen Jungs, die in dem entsprechenden Band seiner in der Edition Nautilus erschienenen "Werke" abgedruckt wurden, ediert und kommentiert Walter Fähnders die insgesamt sechs Briefe Szittyas an Jung, wobei insbesondere der erste Brief vom Oktober 1961 insofern von Interesse ist, als Szittya in diesem Brief seine Eindrücke von Jungs kurz zuvor erschienenem "Weg nach unten" schildert.

Über Jahrzehnte hinweg ist die Geschichte der Arbeiterbewegung vornehmlich als Geschichte von Organisationen, Institutionen, Parteitagen, Kongressen und großen Reden geschrieben worden. Dieser Abklatsch einer tradierten bürgerlichen Geschichtsschreibung großer Männer und großer Taten wurde konterkariert durch eine sozialgeschichtlich orientierte Geschichtsschreibung, die sich auf Strukturen konzentrierte und in der reale Menschen allenfalls als Verkörperungen dieser Strukturen vorkamen. Die als Reflex auf diese entpersonalisierte Geschichte zeitweise florierenden Geschichtswerkstätten, in denen von zumeist akademischen Nachwuchshistoriker(inne)n ein sogenannter Blick von unten aus der Perspektive des kleinen Mannes und der in emanzipatorischer Absicht eingeführten kleinen Frau eingeübt werden sollte, verloren sich schließlich in alternativer Heimattümelei oder in den Beliebigkeiten einer erneuerten akademischen Kulturwissenschaft. Möglicherweise hat sich das eigentliche, das organisatorische und politische Gefüge der Arbeiterbewegung ausmachende und gestaltende Leben in einer Art Mittelwelt abgespielt, die von der Forschung bisher nur wenig ins Blickfeld genommen wurde. Diesen Eindruck jedenfalls könnte man gewinnen, wenn man die von Egon Günther detailfreudig rekonstruierte Geschichte der "Spartakistenfamilie" Gabriele Kaetzlers liest, deren Anfänge in dem kleinen bayerischen Ort Riederau liegen und deren Mitglieder samt neu hinzukommendem Anhang in den folgenden Jahrzehnten mancherlei überraschende Netzwerke bildeten, um sich schließlich in der Emigration zu zerstreuen.

Reisen, so heißt es, bildet. In welcher Weise, ob individuell im Sinne einer im besten Sinne zu verstehenden Erweiterung des auf je eigene Art beschränkten intellektuellen und sinnlichen Horizontes, oder ob im Sinne einer aus welchen Gründen und zu welchen Zwecken auch immer intendierten Konstruktion von Weltbildern, hängt von den jeweiligen Umständen und Absichten ab. Zur Bildung im letzteren Sinne gehört zweifellos das als Revolutionstourismus bekannte Phänomen, das interessierte Weltbildner bereits in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts nach Paris, im zwanzigsten Jahrhundert dann u.a. in die Sowjetunion, nach Kuba, nach Portugal oder nach Nicaragua geführt hat. Geblieben von diesen Bildungsreisen sind zahllose Berichte unterschiedlichster literarischer Gattung, die oft genug wenig über die doch vorgeblich interessierenden sozialen, politischen oder kulturellen Verhältnisse in den besuchten Weltgegenden aussagen, sondern viel mehr über die insgeheimen Absichten und ideologischen Konstruktionen der Reisenden verraten. Am Beispiel von zwei 1932 bzw. 1942/1943 erschienenen Romanen der wenig bekannten, 1938 nach Frankreich und 1941 in die USA emigrierten österreichischen Schriftstellerin Lili Körber geht Walter Fähnders der Frage nach, inwieweit und mit welchen literarischen Mitteln und Strategien in solcherlei Texten unter Rückgriff auf in diesem Fall vorliegende reale Erfahrungen mit der sowjetischen Arbeitswelt eine eigene, subjektiv geprägte Wirklichkeit zwischen Fakt und Fiktion konstruiert und für das Lesepublikum aufbereitet wird.

Politik, so weiß der gemeine Menschenverstand, ist ein schmutziges Geschäft. Diese Annahme mag zum einen Ausdruck eines wenig entwickelten Rechts auf soziale und politische Mitbestimmung und damit auch eines sich in die Verhältnisse ergebenden autoritären Untertanengeistes, kann zum anderen aber durchaus auch Ausdruck erfahrungsgesättigten Mißtrauens sein; in den neuerdings wieder modischen verschwörungstheoretische Phantasien vereinigt sich beides zu einem selbstbewußt inszenierten untertänigen Mißtrauen gegenüber den von jeweils zu eruierenden Interessen geleiteten ökonomisch, sozial und politisch Handelnden. Politik sollte einmal, den hehren Ansprüchen eines sich mehr oder minder revolutionär emanzipierenden Bürgertums gemäß, Ausdruck einer von Parteien öffentlich geführten und institutionell eingebundenen Debatte um unterschiedlich motivierte und auf divergierenden Interessen beruhende Ziele sein. Die Beschränktheit bürgerlicher politischer Interessen und der damit verbundene weitgehende Ausschluß der sozial marginalisierten Arbeiterschichten aus dem politischen Institutionengefüge hatte von sozialistischer Seite aus das Konzept einer allgemeinen sozialen, über die Beschränktheiten bürgerlicher Politik hinausreichenden Emanzipation zur Folge. Die diesbezüglichen sozialen Interessen fanden ihren organisatorischen Ausdruck zum einen in Parteien, die sich alsbald dem von seiner Herkunft her bürgerlichen Parlamentarismus anpaßten und forthin klassische parlamentarische Stellvertreterpolitik betrieben, zum anderen aber auch in zahlreichen revolutionären Gruppierungen, die der ursprünglichen Idee einer allgemeinen sozialen Emanzipation treu blieben und diese Idee den jeweiligen gesellschaftlichen Umständen entsprechend umzusetzen suchten. Solche Gruppierungen, die oft nicht nur marginalisiert, sondern auch unterdrückt und verboten waren, mußten zumeist unter Umständen agieren, in denen ein gemeinsamer Ideenhaushalt zwar die Basis der Aktivitäten bildete, das konkrete alltägliche Handeln jedoch einer Fundierung bedurfte, die von Ideen alleine nicht abgedeckt werden konnte. Karen Rosenberg beschäftigt sich in ihrem Beitrag auf der Basis der Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts in zwei Bänden erschienenen Erinnerungen des russischen jüdischen Sozialrevolutionärs Menachem-Mendel Rosenbaum mit jenen zwischenmenschlichen Beziehungen, die auf dem Hintergrund einer emotional verankerten Freundschaft erst jenes Vertrauen zwischen den revolutionären Aktivisten schufen, das jenseits der gemeinsamen sozialen und politischen Ideen für die Bewältigung der unter Umständen lebensgefährlichen Aktivitäten notwendig war. Freundschaft, Vertrauen und gegenseitige Treue waren, ausgehend von gemeinsamen Ideen und doch zugleich auch jenseits dieser Ideen, der eigentliche Kitt, der viele kleinere subversive Gruppierungen zusammenhielt; Vertrauensbrüche und ein als Verrat empfundenes Verhalten konnten den Zusammenhalt solcher Gruppierungen unter Umständen stärker gefährden als unterschiedliche Akzentuierungen in eher theoretischen Fragen oder der repressive Druck einer feindlichen Gesellschaft.

Der mit einem Militärputsch im Juli 1936 einsetzende und bis zum Frühjahr 1939 andauernde spanische Bürgerkrieg gehört - ähnlich wie z.B. die Pariser Kommune oder die russische Revolution - zu jenen fast schon mythischen Charakter annehmenden Ereignissen, auf die sich Linke jeglicher Couleur in identitätsstiftender Absicht immer wieder gerne beziehen. Obwohl die Literatur zu diesem Bürgerkrieg in der Zwischenzeit auch für akademische Experten kaum noch zu übersehen ist und diese sich der Ereignisse in den üblichen Forschungsprojekten und den damit einhergehenden akademischen Kolloquien immer wieder gerne annehmen, gibt es immer noch die in diesem Milieu so beliebten Desiderata der Forschung, die immerhin eine gewisse, wenn auch saisonal schwankende akademische Beschäftigungsgarantie darstellen. Auch hier gilt: Die Niederlagen der sozialen Bewegungen und Revolutionen sind der akademischen Nachbearbeitung außerordentlich förderlich. In seinem Beitrag über "Arbeitermilizen und ‚Volksarmee'" skizziert Reiner Tosstorff die aufgrund einer schwierigen Materiallage in ihrer sozialen Zusammensetzung und ihrer Personalstärke bisher nur ansatzweise rekonstruierte Bildung von anfangs organisatorisch gebundenen Arbeitermilizen, die im wesentlichen - insbesondere in Katalonien - für die anfänglichen Niederlagen der Putschisten verantwortlich waren, und deren Überführung in einen zentral gesteuerten militärischen Apparat. Diese Überführung, deren Notwendigkeit mit den militärischen Gegebenheiten begründet und von bürgerlichen und parteikommunistischen Kräften vorbehaltlos unterstützt wurde, im anarchosyndikalistischen Milieu jedoch teilweise auf erheblichen Widerstand stieß, begann bereits einige Wochen nach dem Putsch im Sommer 1936 und war spätestens im Frühjahr des folgenden Jahres weitgehend abgeschlossen. Was danach folgte, war im wesentlichen ein traditioneller Bürgerkrieg, dessen Organisation und Führung nichts mehr mit den anfänglichen und hier und da fortgesetzten sozialrevolutionären Experimenten zu tun hatte.

Ein anderes jener für die Linke mythischen Charakter annehmenden Ereignisse war der ungarische Aufstand gegen die sowjetische Besatzungsmacht und deren einheimische Stellvertreter im Jahre 1956. Der von unterschiedlichen sozialen Schichten mit durchaus disparaten Interessen getragene Aufstand ist jenseits aller national(istisch)er und liberaldemokratischer Aspekte vor allem deshalb von bleibendem Interesse, weil er einmal mehr zeigte, daß die Arbeiter, in deren Namen zu agieren die als Staatsmacht organisierte Partei behauptete, ihre Interessen keineswegs in den Händen dieser Partei bzw. Staatsmacht aufgehoben sahen. Die weitgehend spontane Organisation in Räten, angefangen von Arbeiterräten in den Fabriken über Bauernräte bis hin zu zentralen Räten, in denen soziale, politische und kulturelle Aktivitäten gebündelt und koordiniert werden sollten, weist einmal mehr darauf hin, daß die von Partei- und Gewerkschaftsbürokraten viel und gerne beschworenen Massen durchaus selbst in der Lage sind, ihre Interessen nicht nur zu erkennen, sondern auch wahrzunehmen und organisatorisch umzusetzen. Philippe Bourrinet rekonstruiert in seinem Beitrag die Ursprünge, den Verlauf und die gewalttätige Niederschlagung dieses den Charakter einer sozialen Revolution annehmenden Aufstandes, der, ähnlich den Ereignissen in der DDR im Jahre 1953 und in der Tschechoslowakei im Jahre 1968, eine Reaktion auf die Tatsache war, daß der Arbeiterklasse im sogenannten Realsozialismus trotz anders lauternder Gerüchte keine andere Rolle zugedacht war als diejenige, die sie im realen Kapitalismus seit jeher spielt: Produzent zu sein von Mehrwert, der andernorts angeeignet und vernutzt wird. Das Projekt einer in selbst verwalteten Räten sich organisierenden Gesellschaft jenseits von Lohnarbeit bleibt auch in Zukunft, jenseits aller industriegesellschaftlichen Heilsversprechen, aktuell.

Schon bevor sich herumgesprochen hatte, daß Sozialdemokratie und Parteikommunismus nichts anderes beabsichtig(t)en als die Fortsetzung des kapitalistischen Projekts mit anderen Mitteln, hat sich die reformistische und staatstreue Linke - insgesamt recht erfolglos - allenfalls um die Zivilisierung dieses Projektes bemüht, während unterschiedlichste Gruppierungen der radikalen Linken am Projekt der Aufhebung der Warengesellschaft festgehalten haben und weiterhin festhalten. Es ist insbesondere die im weitesten Sinne libertäre Linke, die zum einen die Kritik am sozialistisch drapierten Staatskapitalismus vorangetrieben und zum anderen neue Widerstandsformen vonseiten der Arbeiter aufgegriffen und theoretisch zu verarbeiten versucht hat. Das praktische und theoretische Potential solcher Erfahrungen ist in den historischen Archiven und den Gedächtnissen der Beteiligten vergraben und muß auf dem Hintergrund jeweils eigener gesellschaftlicher Praxis immer wieder neu gehoben werden. Georges Petit war, nach seiner Teilnahme am Widerstand gegen die deutschen Besatzer Frankreichs und der folgenden Inhaftierung in einem deutschen Konzentrationsslager und nach seinem Engagement in einer trotzkistischen Jugendorganisation, von Ende der vierziger bis Mitte der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts, also von Anfang bis Ende, Mitglied der Gruppe "Socialisme ou Barbarie", die mit ihrer Kritik an einem bürokratisierten Staatssozialismus einerseits und der Anbindung an widerständige Praktiken in den Betrieben andererseits zu jenen Organisationenen zählt, an deren Arbeit auch zukünftig anzuknüpfen bleibt. In einem Gespräch berichtet Petit von den von unterschiedlichen Erfahrungen geprägten Arbeitsansätzen der Gruppe, von der theoretischen Arbeit und den damit verbundenen Problemen, von der praktischen Arbeit in den Betrieben und insbesondere davon, daß sich all dies - inklusive der Kontakte zu anderen linksradikalen Gruppierungen - in einem stark marginalisierten Milieu abspielte. Der mythische französische, insbesondere Pariser Mai 1968, von dem gerne behauptet wird, daß er auch von "Socialisme ou Barbarie" beeinflußt gewesen ist, wird von Petit eher skeptisch eingeschätzt: eine Revolte nach dem Scheitern der Revolution.

Rund fünf Jahre lang, von Ende 1974 bis zum Sommer 1979, erschien die mehrsprachige anarchistische Zeitschrift "Interrogations", die insbesondere von Louis Mercier Vega geprägt wurde. 1914 in Brüssel geboren und seit seiner Jugend im libertären Milieu Belgiens, Frankreichs und Lateinamerikas aktiv, hatte Louis Mercier Vega eine bewegte Vergangenheit hinter sich, als er in einer historischen Situation, in der der Anarchismus trotz aller scheinbaren Aktualität der Geschichte anzugehören schien, das Projekt einer Zeitschrift auf den Weg brachte, die, so der Untertitel, eine "Revue internationale de recherche anarchiste" sein wollte. Entgegen allen gerade auch in anarchistischen und sonstigen linksradikalen Milieus gepflegten wortradikalen Phrasen und Plattitüden, oft genug von einer antiintellektuellen Grundhaltung durchzogen, wollte sich die Redaktion auf eine seriöse Manier und jenseits aller oberflächlichen Anbindungen an die Klassiker mit den aktuellen Entwicklungen und Problemen der Industriegesellschaften aus libertärer Sicht und mit libertärer Zielsetzung beschäftigen. In seinem Beitrag skizziert Charles Jacquier die Entstehungsgeschichte, die inhaltlichen Schwerpunkte sowie die mit der Herausgabe der Zeitschrift verbundenen Schwierigkeiten, die schließlich - nach dem Freitod von Louis Mercier Vega im November 1977 - mit dem Doppelheft 17/18, das die Beiträge eines Kolloquiums zum Thema Selbstverwaltung dokumentierte, zur Einstellung der Zeitschrift führten.

Seinen Beitrag zu und seinen Auftritt auf einem Kolloquium zu Cornelius Castoriadis, das im Mai 2004 in Brüssel stattfand, nimmt David Ames Curtis zum Anlaß einer Reflektion seiner Tätigkeit als Übersetzer u.a. von Castoriadis sowie einer Betrachtung akademischer Attitüden und Umgangsformen. Nachdem Curtis fünfzehn Jahre lang in enger und freundschaftlicher Zusammenarbeit mit Castoriadis eine Reihe von dessen Büchern ins Englische übersetzt hatte, war er nach Castoriadis' Tod von dessen (weiblichen) Erben unter fragwürdigen Umständen aus seiner laufenden Übersetzungsarbeit entlassen und fortan geschnitten worden. Curtis versteht seine Übersetzungsarbeit, ausgehend von einer selbstbestimmten Auswahl der zu übersetzenden Autoren und damit auch der Themen, als eine über das Geschäftliche hinausreichende Tätigkeit, bei der Übersetzung mehr sein will als bloße Transformation eines Textes von einer in eine andere Sprache. Übersetzung in diesem Sinne ist eine autonom bestimmte und möglichst autonom organisierte Vermittlungsarbeit, in der unterschiedliche soziale, politische und kulturelle Traditionen und Milieus aufeinander treffen und neue Debatten in Gang setzen können. Aus dem Kreis der familiär dominierten Verwaltung des Nachlasses von Castoriadis ausgeschlossen und als akademischer Außenseiter nutzt Curtis die Gelegenheit des Brüsseler Kolloquiums abschließend zur Beobachtung milieutypischer akademischer Verhaltensweisen. Für einen milieufremden Ethnologen wäre es unfraglich ein Vergnügen, diese Verhaltensweisen mit ihren gar nicht so merkwürdigen Rang- und Hackordnungen ins Visier zu nehmen. Eine Ethnologie des Akademischen für sich genommen könnte durchaus zum allgemeinen Amüsement beitragen, eher peinlich oder gar lächerlich allerdings wird es, wenn sich dieses originär (klein)bürgerliche Milieu auf nicht einmal mehr bildungsbürgerlichem Niveau mit Revolutionärem beschäftigt oder sich gar revolutionär inszeniert.

Paul Lafargues zuerst in Frankreich im Sommer 1880 veröffentlichte Schrift "Das Recht auf Faulheit", die im Winter 1883/1884 auch in einer deutscher Übersetzung von Eduard Bernstein erschien, gehört zweifellos zu den bekanntesten, aber auch umstrittensten Pamphleten der sozialistischen Bewegung. Während das Schreckgespenst der Faulheit Sozialisten und Parteikommunisten noch heute bis in ihre Träume verfolgt und diese zu Alpträumen werden läßt, gehört das "Recht auf Faulheit" in libertären Milieus zum selbstverständlichen Lebensentwurf jenseits der Lohnarbeit. Der Übersetzung von Bernstein ist immer wieder vorgehalten worden, daß sie sich nicht wortgetreu an das französische Original gehalten und dieses verfälscht habe. Fritz Keller verweist in seinem Beitrag darauf, daß Bernstein in der Tat mit dem Einverständnis von Lafargue einige Änderungen vorgenommen hatte. Die eigentliche Fälschung aber liegt nicht darin, daß Bernstein französische Personen des Zeitgeschehens durch deutsche ersetzt oder eine deutlich antiklerikale Passage aus Rücksicht auf sein diesbezüglich empfindsames deutsches Publikum weggelassen hat, sondern darin, daß er das, was Lafargue als ernsthaftes politisches Pamphlet mit einer eindeutig gegen die Inthronisierung der Lohnarbeit als sinnstiftendes Unternehmen gerichteten Stoßrichtung gedacht und geschrieben hatte, zur Satire uminterpretierte. Allein dieser Akt der Sinnfälschung und einer den Intentionen des Autors komplett entgegengesetzten Lektüreanleitung gibt tiefe Einblicke in die Mentalität eines deutschen sozialdemokratischen Milieus, dem Lohnarbeit in schlechter protestantischer Tradition sowohl zur individuellen als auch zur Gemeinschaft konstituierenden Sinnstiftung unabkömmlich geworden war und bis heute geblieben ist. Auf dieser nicht zu hinterfragenden Basis darf dann im Anschluß an eine entsprechend inszenierte Berichterstattung über Auswüchse bei Reichen und Etablierten auch einmal gelacht und gelästert werden, wobei nicht verstanden wird, daß es Lafargue um die Inanspruchnahme der Annehmlichkeiten des Lebens für alle geht, während der gemeine Sozialdemokrat und Parteikommunist in der Tradition der bürgerlichen Antipathie gegen die verführerischen Lustbarkeiten des Adels die Verallgemeinerung einer produktivistischen protestantischen Lohnarbeitsideologie im Sinn hat. Humor ist dann - das immerhin ist eine originär deutsche Weisheit -, wenn man trotzdem lacht.

Das ARCHIV ist seit jeher unregelmäßig erschienen und die Herausgeber werden auch weiterhin so verfahren. Das hat hier und da zu Irritationen geführt und manch einen an der Existenz des ARCHIVs überhaupt oder zumindest an seinem weiteren Erscheinen zweifeln lassen. Bereits vor Drucklegung des ersten Heftes hatte einer, der von oben kam und in den Wirren nach 1968 mit den Unwilligen von unten so etwas wie eine von diesen jedoch nicht erbetene Revolution arrangieren wollte und im Rahmen der üblichen akademischen Karriere in der Zwischenzeit längst wieder oben angekommen ist, das ARCHIV als akademisch nicht ein- und abgesegnetes Projekt zum Tode verurteilt. Ob der Weg nach oben allen Totsagern, die sich neuerdings wieder einmal in der Gerüchteküche herumtreiben, geebnet ist, mag der Himmel über Berlin oder wer auch immer wissen. Das ARCHIV ist zudem nie mit dem Anspruch aufgetreten und wird dies auch in Zukunft nicht tun, eine Zeitschrift irgendwelcher linker akademischer Milieus sein zu wollen oder gar als deren Publikationsorgan zu firmieren; der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, den zu erfüllen so manche(r) deutsche(r) Akademiker(in), wie die Redaktion sowohl zu ihrem Erschrecken als auch zu ihrer Belustigung im Laufe der Jahre immer wieder erfahren durfte, nicht in der Lage ist, genügt vollkommen. Im Hinblick auf akademische publish-or-perish-Strategien zwecks Anbandelung oder Fortführung akademischer Karrieren ist auf die ARCHIV-Redaktion grundsätzlich kein Verlaß. In den mittlerweile bloß noch marginalen linken akademischen Milieus hat sich allerorten längst eine spezifisch ideologische Form des zur Genüge bekannten Fachidiotentums durchgesetzt; in dem Maße, in dem Marxismus und Arbeiterbewegung in den Kanon akademischer Gelehrsamkeit aufgenommen worden sind, wurde auch im linksakademischen Milieu die Ansammlung positiven Wissens in bürgerlicher Manier zum Maßstab jeglichen individuellen akademischen Fortschritts, nicht kritische Reflexion, insbesondere nicht die des widersprüchlichen Verhältnisses der eigenen Kopfarbeit zur Arbeitswelt jenseits des erodierenden akademischen Elfenbeinturms, jenes Verhältnisses also, das revolutionär zu sprengen doch einst ein Anspruch der so progressiven linken Intelligenz war. Kritisches Denken verkommt in den geschlossenen akademischen Anstalten längst schon zu institutionell eingebundenen und in rituellen Veranstaltungen abgerufenen und inszenierten ideologischen Weltbildern, deren eigentlicher Sinn, zusammen mit der Rekrutierung eines linientreuen Nachwuchses, in der Absicherung des prekär gewordenen eigenen Status liegt, über dessen fraglose Annehmlichkeiten sich zweifellos schon jene im klaren waren, die in den Jahren der mittlerweile allenfalls noch nostalgisch beäugten Revolte mit der Parole "Sei schlau, bleib' im Überbau" hausieren gingen. Der akademische Betrieb mit seinen Abhängigkeiten, Unterwürfigkeiten und koketten Eitelkeiten auf intelligent organisiertem Niveau ist und bleibt eingebunden in ein Geflecht originär bürgerlicher Institutionen, die durch Eroberung oder Übernahme der ein oder anderen Planstelle genauso wenig revolutionär zu transzendieren sind wie der bürgerliche Staatsapparat insgesamt durch Einbindung staatssozialistisch orientierter Politiker. Auch linke Akademiker bleiben, unabhängig davon, ob sie sich auf welchem Niveau auch immer mit Themen aus der Geschichte der Linken bzw. der Arbeiterbewegung im weitesten Sinne beschäftigen, nichts anderes als akademische Facharbeiter in einem mittlerweile gemäß den Regeln bürgerlicher Ökonomie organisierten und strukturierten Betrieb, in dem sie ihren Geist zu Markte tragen und die Resultate ihrer Tauschgeschäfte in Druckform präsentieren müssen. Der diesem systemkonformen Ausverkauf des linksakademischen Geistes immanente Zwang zur permanenten Neu- und Selbsterfindung eines sich selbst allzu gerne als nonkonformistisch definierenden Intellektuellen, der sich dem eigenen Rollenverständnis zufolge zugleich und permanent in Beziehung zu immer neuen sozialen Bewegungen zu setzen gezwungen sieht, läßt die vormals hoch gehaltenen Anknüpfungen an das mit der klassischen Arbeiterbewegung verbundene Projekt einer mit sozialer Emanzipation einhergehenden Zerschlagung des Kapitalverhältnisses zunehmend erodieren. Vergessen wird im Zuge dieser permanent sich neu erfindenden und trotzdem über einen akademischen Autismus nicht hinausreichenden identitätsstiftenden Rollenzuschreibungen auch allzu gerne, daß die deutsche Linke im vergangenen Jahrhundert neben vielen anderen bitteren Erfahrungen in zwei wegweisenden historischen Situationen entscheidend versagt hat. Zum einen hat die vielfach gespaltene klassische Arbeiterbewegung den Aufstieg und die Machtübernahme der Nationalsozialisten nicht nur nicht verhindern können, es haben sich gar nicht wenige aus ihrem Milieu dem nationalen Projekt mit allen seinen Folgen auch freiwillig andienen wollen oder tatsächlich angedient; dieses nationale Projekt wurde zudem bis weit in die sechziger Jahre hinein nicht nur von der politischen Rechten, sondern gerade auch von der Linken, die von ihrem Glauben an die Mission einer längst nicht mehr unschuldigen Arbeiterklasse nicht lassen konnte oder wollte, beredt beschwiegen. Zum anderen hat die seit den frühen sechziger Jahren sich herauskristallisierende Neue Linke, die ihren Pakt mit dem Fortschritt nicht nur wissenschaftlich zu untermauern, sondern zumindest zeitweise auch recht vorteilhaft akademisch zu positionieren wußte, den Aufstieg des Neoliberalismus zwar noch kommentieren, aber nicht abwehren können. Im Gegenteil: Die ihrem Milieu entstammende rotgrüne Regierung hat das neoliberale Projekt mit seiner gezielten asozialen Verarmungspolitik nicht nur mitgestaltet und schließlich forciert, sondern zuletzt noch mit einem Zwangsarbeitsprogramm gekrönt, wobei die zur Zwangsarbeit Verpflichteten heutzutage nicht mehr in Lagern konzentriert werden müssen, sondern Dank des technologischen Fortschritts virtuell verwaltet werden können. Im Vergleich mit diesem für manch einen erfolgreichen Versagen war und bleibt es ein Armutszeugnis minderer Güte, daß die zweifellos zahlreichen mehr oder minder linken Historiker(innen), die seit 1968 aus den diversen bundesdeutschen akademischen Anstalten entlassen wurden oder gar in diesen verbleiben konnten, es nie geschafft oder auch nur in Angriff genommen haben, eine anspruchsvolle linke historische Zeitschrift als Publikationsorgan ihrer akademischen Forschung ins Leben zu rufen. Als die ursprünglich aus politischen Zusammenhängen hervorgegangene Zeitschrift "1999" unter dem Titel "Sozial.Geschichte" versuchte, sich durch Bildung zahlreicher "Themenredaktionen", in denen sich illustre Professor(inn)entitel versammelten, einen seriösen akademischen Anstrich zu geben, war das Ende dieses Unternehmens vorherzusehen, das nach einigen Jahren auch prompt verkündet wurde. Als wissenschaftliches Projekt bleibt das ARCHIV auch in Zukunft seiner Unzuverlässigkeit im Hinblick auf akademische Funktionalität treu.


Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit - Reihentiteleintrag