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In den späteren Jahren relativiert er sein anarchistisches Selbstverständnis. In einem Interview mit der Zeitschrift im Jahr erklärt er: ""
 
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Neben der Tätigkeit als Autor schlug er sich noch mit anderen Jobs - u.a. als Schauspieler und Booquinist durch.
  
 
Für seine Erzählungen und Romane erhielten mehrere bedeutende Literaturpreise. An seinem Geburtsthaus in Montpellier erinnert noch eine Gedenktafel an ihn.
 
Für seine Erzählungen und Romane erhielten mehrere bedeutende Literaturpreise. An seinem Geburtsthaus in Montpellier erinnert noch eine Gedenktafel an ihn.

Version vom 17. August 2018, 14:28 Uhr

Lexikon der Anarchie: Personen - Ja In Arbeit

Léon "Léo" Malet (* 1909 in Montpellier; +) war ein französischer Anarchist, surrealistischer Poet und Krimiautor.

Leben und Werk

Veranlasst durch die kommt er in 1924/25 in anarchistische Kreise in Montpellier. Von seinem Wunsch getrieben, Chansonier zu werden, geht er bald darauf nach Paris, wo er sich als Chansonier und mit Hilfstätigkeiten durchschlägt. Dabei lernt er auch um 1930 Andre Breton kennen und wirkt einige Jahre im Umfeld des Surrealismus. Sein damaliges Anarchismus-Verständnis drückt er in seiner Autobiographie "Stoff für viele Leben" aus: "Ein Anarchist ist jemand, der versucht selbst zu denken. Die Anarchisten sind ganz besondere Leute, auch der Dümmste von ihnen. Er hat etwas, das ein gewöhnlicher Bürger, der dressierte Wähler, nicht hat, er ist origineller als eine Gaslaterne.". Anfang der 40er Jahre beginnt er Kriminalromane zu schreiben - zu erst unter dem Pseudonym Johnny Metal - dann unter seinem richtigen Roman. Der Hauptprotagonist ist der Privatdetektiv Nestor Burma, ein partielles Alter-Ego von Leo Malet selbst. Inspiriert von dem sozialistischen Autor Eugene Sue verfasst er die "Neuen Mysterien von Paris", eine Reihe von Kriminalromanen, die jeweils in einem anderen Arrondissement von Paris spielen.

In den späteren Jahren relativiert er sein anarchistisches Selbstverständnis. In einem Interview mit der Zeitschrift im Jahr erklärt er: ""

Neben der Tätigkeit als Autor schlug er sich noch mit anderen Jobs - u.a. als Schauspieler und Booquinist durch.

Für seine Erzählungen und Romane erhielten mehrere bedeutende Literaturpreise. An seinem Geburtsthaus in Montpellier erinnert noch eine Gedenktafel an ihn.

Stellenwert im Anarchismus

Einzelne Romane von ihm spielen im anarchistischen Milieu ("Die Brücke im Nebel") bzw. sind inspiriert vom Wirken der Bonnot-Bande ("Das Leben ist zum Kotzen!"). Einige von ihnen wurden auch von dem Zeichner Tardi, der der Fédération Anarchisten nahesteht, als Comic adoptiert. Über "Das Leben ist zum Kotzen" schrieb Malet in seiner Autobiographie: "Am Anfang wollte ich den Abstieg eines Banditen mit Realen (Bonnot) zum gewöhnlichen Verbrecher zeigen. Diese Sozialstudie verwandelte sich bald in die Darstellung eines Minderwertigkeitskomplexes." Von historischem Interesse ist auch seine Autobiographie "Stoff für viele Leben", in der er u.a. über seine Begegnungen mit Marius Jacob, E. Armand und André Colomer berichtet.

Werke (Auswahl)

  • Schwarze Trilogie:
  • Die neuen Mysterien von Paris
  • Autobiographische Texte:
    • Stoff für viele Leben, Edition Nautilus Hamburg 1990.
  • Sonstige Texte:
    • Brüll das Leben an

Sekundärliteratur

  • Gauteur, Claude: Leo Malet et la cinema, Editions LettMotif La Madeleine 2016.

Verfilmungen

  • 120, Rue de la Gare (F 1945, R.: Jacques Daniel-Norman)
  • Enigme aux Folies-Bergère (F 1958, R.: Jean Mitry)
  • La Nuit de Saint-Germain-des-Prés (F 1977, R.: Bob Swaim)
  • Nestor Burma Détective de Choc (F 1981, R.: Jean-Luc Miesch)


Comicadaptionen (Auswahl)

Hörspiele (Auswahl)

Autor: Maurice Schuhmann

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