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Sébastien Faure: Die anarchistische Synthese und andere Texte: Unterschied zwischen den Versionen

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| Autor/en: || Sebastian Faure  
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| Autor/en: || Sebastian Faure. Herausgegeben, bearbeitet und mit Annotationen versehen von Jochen Knoblauch
 
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| Titel: || '''Die anarchistische Synthese und andere Texte'''
 
| Titel: || '''Die anarchistische Synthese und andere Texte'''
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==Beschreibung==
 
==Beschreibung==
  
Als Teil der anarchosyndikalistischen Bewegung entstand ab 1920 der „Syndikalistische Frauenbund“, der in seiner Hochzeit bis zu 1.000 Frauen umfasste und von 1921 bis 1930 die Zeitung „Der Frauen-Bund“ herausgab. Die Besonderheit dieses anarchosyndikalistischen Frauenzusammenschlusses ergibt sich daraus, dass im Unterschied zur Frauenpolitik anderer Vereinigungen der ArbeiterInnenbewegung bewusst auch nicht erwerbstätige proletarische Hausfrauen und Mütter organisiert wurden. Der Schwerpunkt lag auf dem so genannten Reproduktionsbereich (Haushalt, Kindererziehung). Seine Protagonistinnen, wie z.B. Milly Witkop, die eine Prinzipienerklärung unter dem Titel „Was will der Syndikalistische Frauenbund?“ verfasste, Hertha Barwich, Geschäftsführerin der „Reichsföderation syndikalistischer Frauenbünde“ in Berlin, und Aimée Köster, Schriftleiterin der Zeitung „Die Schaffende Frau“ in Dresden, stellten wiederholt unter Beweis, dass das Private eminent politisch ist. Damit nahmen sie bereits in den 1920er Jahren eine Haltung vorweg, die von der Neuen Frauenbewegung nach 1968 wieder aufgegriffen werden sollte.
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Mit jenen, hier nun erstmals zusammen veröffentlichten Texten des französischen Anarchisten, Publizisten und Pädagogen [[Sébastian Faure|Sébastien Faure]] (1858-1942) soll zum Einen ein Mensch präsentiert werden, von dem es sich eventuell lohnen könnte auch weitere, bisher nicht übersetzte Texte zu publizieren und zum Anderen sollen jene Texte hier versinnbildlichen, dass bestimmte Themen weder neu noch besonders Zeitgebunden sind. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigen immer wieder bestimmte Themen die Anarchistinnen: Wie stellen wir uns selbst dar? (s. ''Die Anarchisten'''), eine anarchistische Position zu einem der großen Feinde jeder freiheitlichen Bestrebung, nämlich der Religion (s. ''Die Verbrechen Gottes'') und letztendlich ein Text eines leider immer wieder kehrenden Problems innerhalb der anarchistischen Bewegung, nämlich der Selbstzerfleischung und Bekämpfung unter den Anarchistinnen selbst (s. ''Die anarchistische Synthese'').
  
''„Ich verstehe unter Anarchie einen gesellschaftlichen Zustand, wo die wirtschaftliche Ausbeutung und die politische Unterdrückung der breiten Volksmassen durch privilegierte Minderheiten unmöglich ist [sic!]. Mit anderen Worten, einen gesellschaftlichen Zustand, wo die Produzenten selbst Besitzer und Verwalter der Produktionsmittel und aller sozialen Reichtümer sind und wo folglich jede Form der politischen Herrschaft und des wirtschaftlichen Monopolismus Dinge der Vergangenheit sind. Anarchie ist also jene Form der gesellschaftlichen Organisation, wo wirtschaftliche Gleichheit und politische und geistige Freiheit eine Synthese bilden, wo jedem Einzelnen die volle Entwicklung seiner Fähigkeiten gewährt ist, und wo das tiefste soziale Empfinden mit der denkbar größten persönlichen Unabhängigkeit Hand in Hand gehen.“''
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'''Sébastien Faure im O-Ton:'''
 
'''Milly Witkop''' am 28.08.1916 während ihrer Anhörung in London, die über ihre weitere Inhaftierung entschied.
 
  
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''„Als bleibende Feinde des Autoritätsprinzips und seiner unseligen Folgen, werden die Anarchisten nach dem revolutionären Sturm, sowie vor und während desselben sich darauf beschränken, die Masse der Arbeiter immer wieder anspornen, sowie ihre Berater und Wegweiser zu sein. Sie werden die ersten Schritte der Masse stützen und die Richtung angeben für den endgültig geöffneten Weg der freien Organisation des sozialen Lebens.“''
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''„’Wohlstand und Freiheit’, jedem Individuum in seiner weitesten Möglichkeit gesichert, das ist das bleibende Ziel, auf welches die Anarchisten aller Zeiten ihren ganzen Willen gerichtet hatten und richten werden.“''
  
 
==Inhalt==
 
==Inhalt==
  
===Inhalt===
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* Einleitung von Jochen Knoblauch
 
 
'''Siegbert Wolf: Einleitung'''
 
 
 
'''A) Programm, Struktur, Organisation des Syndikalistischen Frauenbundes'''
 
 
 
*Verlag und Schriftleitung der »Schaffenden Frau«: *Was wir wollen!
 
 
 
* N.N.: Satzungen des syndikalistischen Frauen-Bundes Groß-Berlin
 
 
 
* Redaktion und Verlag »Die Schaffende Frau« [Aimée Köster]: Was wir sollen! [Dresden, den 1. Oktober 1921]
 
 
 
* Föderation der syndikalistischen Frauenbünde: An alle Hausfrauen, Mütter und Töchter des Proletariats! An alle Arbeiterinnen, Hausangestellte und Angestellte in Läden und Büros!
 
 
 
* Aimée Köster: An unsere syndikalistischen Frauenbünde!
 
 
 
* Milly Witkop-Rocker: Was will der Syndikalistische Frauenbund?
 
 
 
* N.N.: Die zehn Gebote für die Syndikalistin
 
 
 
* Aimée Köster: Der Frauenbund
 
 
 
* E. Jg. [= Else Jung]: Bericht
 
 
 
* N.N.: Der Frauenbund in Leipzig
 
 
 
* Hertha Barwich: Rüstet zum syndikalistischen Frauentag!
 
 
 
* H. B. [= Hertha Barwich]: Ansprache zum Frauentag.
 
 
 
* Hertha Barwich: An die Frauen und die Frauenbünde!
 
 
 
* Franziska [Krischer]: Sind syndikalistische Frauenbünde notwendig?
 
 
 
* H. B. [= Hertha Barwich]: Zum Frauentag
 
 
 
* Traudchen Caspers: Die Aufgaben des Frauenbundes
 
 
 
* Milly Witkop-Rocker: Die Notwendigkeit der Frauenbünde
 
 
 
* Föderation der Syndikalistischen Frauenbünde [= Hertha Barwich]: Von der Agitation
 
 
 
* N.N.: Frauenbünde!
 
 
 
 
 
'''B) Die Frau in der Gesellschaft - Frauenrechte und Frauenpolitik'''
 
 
 
* Rosa Schneider-Schwann [Schwann-Schneider]: Das Allzuweibliche
 
 
 
* M. W. [= Milly Witkop]: Frauenarbeit – Frauenorganisation
 
 
 
* Aimée Köster: Die Rechte der Ehefrau
 
 
 
* Aimée Köster: Der 1. Mai und wir Frauen
 
 
 
* H.[ertha] B.[arwich]: Unsere Frauenfrage auf dem 14. Kongress in Erfurt
 
 
 
* Syndikalistischer Frauenbund Neunkirchen (Saar): An die syndikalistischen Frauen und an die, welche es werden wollen!
 
 
 
* Martha Steinitz: Gandhi und die Frauenfrage
 
 
 
* Milly Witkop-Rocker: Etwas über die Frau in Amerika
 
 
 
* N.N.: Rosa Sacco. Eine tapfere Frau
 
 
 
 
 
'''C) Soziale, ökonomische und politische Kämpfe anarchosyndikalistischer Frauen'''
 
 
 
* Eine Kameradin [= Traudchen Caspers]: Lohnarbeit der Frau
 
 
 
* Rosa Schwann-Schneider: Zur Aufhebung des Gebärzwanges.
 
 
 
* N.N.: Der Gebärstreik der Arbeiterfrauen als antimilitaristische Waffe und Kulturhebel
 
 
 
* Luzie Schuster: Aufruf an die Frauen!
 
 
 
* Eine Frau: Wenn ich eine Mutter wäre …
 
 
 
* Aimée Köster: Nie wieder Krieg!
 
 
 
 
 
'''D) Liebe, Sexualität, Ehe und Geburtenkontrolle'''
 
 
 
* Aimée Köster: Die Proletarierin und die Fortpflanzung.
 
 
 
* Aimée Köster: Die Geschlechtskrankheiten
 
 
 
* Aimée Köster: Die Fessel der Ehe
 
 
 
* Hertha [Barwich]: Erotik und Altruismus
 
 
 
* Milly Witkop-Rocker: Der sechste internationale Neo-Malthusianische Kongress
 
 
 
* Traudchen [Caspers]: Etwas über freie Liebe
 
 
 
* Margaret Sanger: Die soziale und individuelle Not der Geburtenregelung. Ein Vortrag.
 
 
 
* B. [= Hertha Barwich]: Das Geschlechtsproblem
 
 
 
 
 
'''E) Proletarische Kultur'''
 
 
 
* Aimée Köster: Proletarische Kultur
 
 
 
* Aimée Köster: Über das Nacktbaden
 
 
 
* Aimée Köster: Etwas über den religiösen Glauben
 
 
 
* Aimée Köster: Buch und Wirklichkeit
 
 
 
* Mathilde Wachsmuth: Frau und Kirche
 
 
 
* Auguste Kirchhoff: Antisemitismus
 
 
 
 
 
'''F) (Anti)-Pädagogik'''
 
 
 
* Aimée Köster: Die Kinderstube
 
 
 
* Mathilde Wachsmuth: Braucht das Kind Liebe zum körperlichen Gedeihen?
 
 
 
* Johanna Bötz: Antiautoritäre Erziehung. Ein Mahnwort zur Wintersonnenwende
 
 
 
* Milly [Witkop-]Rocker: Erziehung
 
 
 
 
 
'''G) Libertäre Projekte'''
 
 
 
* Aimée Köster: Siedlungen
 
 
 
* Aimée Köster: Das Einküchenhaus
 
  
* Aimée Köster: Müttersiedlungen
+
* Sébastien Faure: Die Anarchisten (DEA 1925)
  
* Aimée Köster: Die Kommune in Theorie und Praxis
+
* Sébastien Faure: Die Verbrechen Gottes (1904, DEA 1926)
  
* Hannel Strube: Die Betriebsküche
+
* Sébastien Faure: Die anarchistische Synthese (Teil I + II, 1928)
  
* Aimée Köster: Siedlungsbestrebungen
+
* Luigi Fabbri: Anmerkungen zu Faure's „Die anarchistische These" (1929)
  
 +
* Anhang: Zur Person Sébastien Faure                                         
  
  

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2007, 13:56 Uhr

Die DadA-Buchempfehlung

Buchcover: 978-3-936049-85-5.gif
Autor/en: Sebastian Faure. Herausgegeben, bearbeitet und mit Annotationen versehen von Jochen Knoblauch
Titel: Die anarchistische Synthese und andere Texte
Verlag: Verlag Edition AV
Erscheinungsort: Lich/Hessen
Erscheinungsjahr: 2007
Umfang, Aufmachung: Originalausgabe. Broschur. 70 Seiten.
ISBN: (ISBN-13:) 978-3-936049-85-5.
Preis: 9,80 EUR

Beschreibung

Mit jenen, hier nun erstmals zusammen veröffentlichten Texten des französischen Anarchisten, Publizisten und Pädagogen Sébastien Faure (1858-1942) soll zum Einen ein Mensch präsentiert werden, von dem es sich eventuell lohnen könnte auch weitere, bisher nicht übersetzte Texte zu publizieren und zum Anderen sollen jene Texte hier versinnbildlichen, dass bestimmte Themen weder neu noch besonders Zeitgebunden sind. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigen immer wieder bestimmte Themen die Anarchistinnen: Wie stellen wir uns selbst dar? (s. Die Anarchisten'), eine anarchistische Position zu einem der großen Feinde jeder freiheitlichen Bestrebung, nämlich der Religion (s. Die Verbrechen Gottes) und letztendlich ein Text eines leider immer wieder kehrenden Problems innerhalb der anarchistischen Bewegung, nämlich der Selbstzerfleischung und Bekämpfung unter den Anarchistinnen selbst (s. Die anarchistische Synthese).

Sébastien Faure im O-Ton:

„Als bleibende Feinde des Autoritätsprinzips und seiner unseligen Folgen, werden die Anarchisten nach dem revolutionären Sturm, sowie vor und während desselben sich darauf beschränken, die Masse der Arbeiter immer wieder anspornen, sowie ihre Berater und Wegweiser zu sein. Sie werden die ersten Schritte der Masse stützen und die Richtung angeben für den endgültig geöffneten Weg der freien Organisation des sozialen Lebens.“

„’Wohlstand und Freiheit’, jedem Individuum in seiner weitesten Möglichkeit gesichert, das ist das bleibende Ziel, auf welches die Anarchisten aller Zeiten ihren ganzen Willen gerichtet hatten und richten werden.“

Inhalt

  • Einleitung von Jochen Knoblauch
  • Sébastien Faure: Die Anarchisten (DEA 1925)
  • Sébastien Faure: Die Verbrechen Gottes (1904, DEA 1926)
  • Sébastien Faure: Die anarchistische Synthese (Teil I + II, 1928)
  • Luigi Fabbri: Anmerkungen zu Faure's „Die anarchistische These" (1929)
  • Anhang: Zur Person Sébastien Faure



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