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Version vom 5. August 2020, 09:01 Uhr
Die DadA-Buchempfehlung
Buchcover: | |
Titel: | Feuerstuhl |
Untertitel: | Magazin für Spötter und Feuervögel |
Editoriales: | Herausgegeben von Egon Günther und Jürgen Schneider. |
Verlag: | Verlag Peter Engstler |
Erscheinungsort: | Ostheim/Rhön |
Erscheinungsjahr: | 2020, No. 3 |
Umfang, Aufmachung: | 136 Seiten, 48 Abbildungen. Paperback. |
ISBN: | (ISBN-13:) 978-3946685357 |
Preis: | 21,00 EUR |
Direktkauf: | bei aLibro, der Autorenbuchhandlung des DadAWeb |
Auf den Spuren von James Joyce & Co
In dieser Ausgabe des FEUERSTUHLs dreht sich vieles darum, dass die literarischen Pflastertreter Joyce/Bloom/Dedalus ihren Gang durch den chaotischen Weltalltag wieder aufnehmen, bloß dass dabei noch schärfer geachtet wird auf die anarchistische Grundierung des Ganzen und wie beiläufig skeptische Blicke schweifen in die Abgründe von Politik und Religion. Ein besonderes Augenmerk gilt der so genannten „Brut der Spötter“.
Weshalb? Erstens: Im Scylla & Charybdis-Kapitel des Ulysses zitiert James Joyce aus der antireligiösen Schrift Gottespest von Johann oder John Most, den er zur nämlichen Brut zählt. Zweitens: Es gibt eine Liste von Büchern, die Joyce in Triest zurückgelassen hat, worin u. a. einschlägige Werke von Tucker, Bakunin, Kropotkin, Tolstoi und Proudhon verzeichnet sind. Joyce selbst hat einem prospektiven Biographen notiert: Unter den vielen deren Werke er gelesen hat, könnte man Most, Malatesta, Stirner, Bakunin, Kropotkin, Elisée Reclus, Spencer und Benjamin Tucker nennen ... Diese Sachverhalte - sowie drittens ein 1918 von Joyce in Zürich verfasstes neutrales oder individualistisches Gedicht - dienen uns als ungefähre Anhaltspunkte, um des großen Humoristen und Parodisten spöttische, distanzierte beziehungsweise gleichgültige Haltung zu Nation, Religion, Staat und Politik aufzunehmen, seine Abscheu vor nationalistischer Wallung und einem virulenten Antisemitismus in Gegenwärtiges zu verwandeln und dem FEUERSTUHL als brauchbares Brennmaterial zuzuführen.
Zudem gibt es in unserem „Magazin für Spötter & Feuervögel“ bemerkenswerte Texte aus dem In- und Ausland, aus Albanien, Tschechien und Irland, vor allem aber aus den nokturnen Disktrikten der Weltstadt New York. Daneben wird erst unlängst verstorbenen legendären Gestalten wie John Giorno, Nanni Balestrini und Steve Dalachinsky die gebotene Reverenz erwiesen.
Am Ammersee, 25. April 2020
Die Redaktion
Inhalt der Erstausgabe (2015)
Vorbemerkung [4]
DIE BRUT DER SPÖTTER
- Detlef Thiel: Die Substanz der Spötter: im Ulysses [7]
- Brendan Behan: Dank an Joyce [12]
- Gerry Murphy: Nausikaa [13]
- Paul Durcan: Ulysses [14]
- Hans Verhaegen: Telemachus [17]
- Jörg Auberg: Der Bogeyman der Moderne [18]
- Johann Most: Über die Gottespest [23]
- Jürgen Schneider: James Joyce und seine "lectines of anarxaquy" [24]
- Jörg Rademacher: James Joyce: Parodie als Überlebensmittel [28]
- Jürgen Schneider: Paul Léon und die Karriere des SS-Heinrichsohn [33]
- Patrick Kavanagh: Wer hat James Joyce getötet? [46]
- Gerry Murphy: Gedichte [48]
- Philippe Soupault: Fluss [50]
VON UNTERWEGS
- hartmut geerken: ich habe die wette gewonnen [53]
- Arben Idrizi: XXXVIII. [56]
- Roman Bunka: Von unterwegs [60]
- Ardiana Shala Pristina: Gedicht über uns selbst [61]
- Kai Pohl: Die wilden Tiere von Emopa [63]
- Franz Dobler: Lob des Ar beiters [69]
- Manfred Ach: Kopflos [70]
- Thorwald Proll: Drei Gedichte [72]
- Bert Papenfuß: Die Furchtlosigkeit des Hohnspott [74]
- Jörg Burkhard: Zum König Ubu von Amerika Cheap New Space [77]
- Artner: Kurze Geschichten [78]
- Sabrina Hohmann/Gabriele Stolz: Acrocephalidae/Nacherfundenes [80]
- Katja Horn: Feuerzeugnisse [81]
- Gabriele Stolz: Nacherfundenes [82]
- Hartmut Andryczuk: Hybriden etc. [83]
- Markus Prem: Acht Gedichte [84]
- Tomáš Pridal: Treppenhaus Dreads [86]
- Jochen Knoblauch: Naturlyrik [88]
MEME DRIFT
- John Giorno: Thanx 4 Nothing [91]
- Jill Rapaport: DUCHAMP et MOI [95]
- Danny Shot: 9th Street-Nocturne [98]
- Steve Dalachinsky: Vorstoßen ins Unbekannte [100]
- Thaddeus Rutkowski: Bruderschaft [102]
- Carl Watson: Meine Drift [105]
- Yuko Otomo: Garten [111]
- Peter Lambom Wilson: Hypothese [118]
- Tuli Kupferberg: Cool [121]
- Ron Kolm/Gerry Murphy: Drei Gedichte [122]
- Nanni Balestrini: Die Strahlungen des schwarzen Körpers [124]
- Jochen Knoblauch: Der Surrealismus in Belgien - Eine Buchbesprechung [125]
Beitragende [132]