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Arno Giegerich - Gedenkseite

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Arno Giegerich (1970er Jahre)

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Arno Giegerich - Gedächtnisseite

Diese Seite will an unseren Freund und Genossen Arno Giegerich erinnern, der am Dienstag, dem 21. März 2006, verstorben ist. Arno muss nun nicht mehr leiden!

Am 2. Juni 2006 hat es auf Wunsch von Arno in Berlin-Kreuzberg eine Fete gegeben, zu der alle seine Freundinnen und Freunde eingeladen waren (siehe die Einladung der "Gruppe der Generalbevollmächtigten" und die Fotos von "Arnos letzter Fete" in der Bildergalerie).

Wer weitere Fotos und Erinnerungen von bzw. an Arno hat und diese mit uns teilen möchte, schicke sie bitte an Jochen Schmück (schmueck@libertadverlag.de), der sich um den Aufbau und die Pflege dieser Seite kümmert.


Einladung zu Arnos letzter Fete

Hallo hallo, ist da die Irrenanstalt?
Ich bin auf einem Irrsinnstrip
und komme nicht mehr runter.
Das ist der totale Überflip,
ich komme nicht mehr runter.
Kommen Sie schnell,
ich bin total "verrückt"

Musik Lanrue – Text Reiser / Littmann


Arno Giegerich ist am 21. März 2006 verstorben. Seine Asche wird nicht in Vietnam verstreut.
Das Urnenbegräbnis (Trauerfeier ohne Ansprache) findet statt am 09. Mai 2006 um 10.30 Uhr auf dem Alten Luisenstadtfriedhof am Südstern 8 – 10, 10961 Berlin.

Liebe Freundinnen und Freunde von Arno,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
politische Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter,
Bekannte und Verwandte,

trotz seiner Krankheit wollte Arno es in den verbleibenden Monaten seines Lebens "lustig" haben. In seinem Sinne und im Sinne der obigen Liedzeile haben wir gemeinsam versucht, dies umzusetzen.

Arno hätte sicher auch seine Freude daran, uns alle "lustig feiern" zu sehen. Deshalb laden wir zu einer Abschiedsparty recht herzlich ein!

Kommt am
Freitag, den 02. Juni 2006 ab 19.00 Uhr
in die Fidicinstr. 40, 10965 Berlin, Firma Zyklus Metallbau

Für Essen, Trinken und Unterhaltung hat Arno gesorgt.

Es laden ein:
"Gruppe der Generalbevollmächtigten" Alice, Ulli, Wolfgang, Jürgen, Eberhard

Kontaktadresse: mail@zyklus-design.de, Tel.: 030/693 12 85


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Feuerstuhl und Bakunin-Denkmal

Erinnerungen von Karin und Bernd Kramer (karinkramerverlag@web.de)

Das von Arno Giegerich hergestellte Bakunin-Denkmal

Wir hatten in letzter Zeit keinen Kontakt mehr zu Arno; intensiv miteinander zu tun, hatten wir anlässlich der Bakunin-Ausstellung sowie im Rahmen der Herausgabe des Buches "Der Feuerstuhl und die Fährtensucher Rolf Recknagel, Erich Wollenberg, Anna Seghers auf den Spuren B. Travens". Arno hat hierzu den berühmt/berüchtigten Feuerstuhl gefertigt, der ja unverwüstlich ist und uns immer an ihn erinnern wird. In diesem Zusammenhang haben wir Arno zuletzt getroffen, also im Jahre 2002. Der Stuhl wurde übrigens zusammen mit dem Buch vorgestellt. Für die Ausstellung "Bakunin - ? Ein Denkmal!" in 1996 hat Arno ein Objekt entworfen, das im Ausstellungskatalog wie folgt beschrieben ist:

Das Denkmal besteht aus vier Grundsäulen (Glas oder Acryl), Durchmesser ca. 500 mm, Höhe, ca. 3500 mm, in denen die vier verschiedenen lebenswichtigen Grundelemente enthalten sind.

a) Wasser wird mittels Umwälzpumpe bewegt, sprudelt in der Röhre hoch und fließt am Rande der Röhre in einen kleinen Teich. Symbolisiert den Kreislauf des Lebens.

b) Feuer symbolisiert die vernichtende Kraft der Menschheit (Kriege, Aggression, Gewalt) und die Sprengkraft der Theorien des Anarchismus.

c) Erde symbolisiert die Fruchtbarkeit und soll aus allen Ländern bzw. Gegenden, in denen Bakunin sich rumtrieb, zusammengetragen und in die Röhre gefüllt werden.

d) Luft wird mittels Daunen und eines Gebläses dargestellt.

Auf den vier Säulen ist ein Edelstahlrechteckrohr kreuzförmig befestigt, an dessen Mitte Bakunins Kopf mit zwei Flügeln, wie ein fliegender Engel, an einem Seil hängt. Dieser soll über den Köpfen der Besucher des Denkmals schweben. Die Theorie der Anarchie (auch wenn diese in der Gegenwart und zumindest in der westlichen Welt nicht mehr realisierbar ist) soll als Utopie über den Besuchern schweben und die Menschen zum Nachdenken und Träumen anregen.



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Wenn der Arno nicht zum Mekong kommt ...

... könnte doch der Mekong zum Arno kommen !!! Vielleicht lässt es sich ja organisieren, ein Fläschchen Mekong-Wasser hier her zu bringen ... dann kippen wir's am Südstern auf's Urnengrab ... Könnte machbarer sein als anders herum ...

Lieben Gruß

Gisela Hombach-Weidehaas

eMail: mail@katharsis.de


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Gedicht von Ralf Landmesser

Sonnenuntergang auf dem Mekong

ARNO

Der Arno fließt

durch Florenz.

Der Mekong durch Vietnam
und mündet
ins Chinesische Meer.
Was hat der Mekong
mit dem Arno zu tun?
Der Arno mündet
ins Delta des
Mekong. Aha.
Alpha
Beta
Gamma
Delta und
Vietkong.
Congas und Arno:
wir trommeln
für den Frieden
und
für die endgültige
Niederlage
des US-Imperialismus
wenn
alle Wasser zusammen
fließen.
Fluß muß
sein.
Sieg im VolXkrieg
plus
Anarchia italiana.
Am Arno
in Florenz
heißt eine Straße
nach
Fabricio de André
schwarzer Sänger am Styx
und der Arno
will in des
Mekongs Delta
und dann ins Meer.
Verbrennt auch den
schwarzen Gürtel
chinesischer Kampfart.
Bloße Hände
zu wenig
gegen den Moloch.
Aber das Wasser
ja
bringt Rost
höhlt Stein
unterspült
regnet
und schleift

ganze Städte
mit Macht

mit Sanftheit
Arno

und
Mekong

fließen zusammen.
Jeder

Tropfen

kommt

wieder.

Zwei Ströme.

R@lf - 25.3.2006, eMail: ralf@anarch.free.de


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Ein Lachen wird es sein . . . Erinnerungen von Jochen Schmück

Datei:Es wird ein Lachen sein.jpg
Anarchoposter aus Italien (1970er Jahre)

Ich hatte Arno 1977 in Berlin kennengelernt. Wir holten beide auf dem 2. Bildungsweg in der Volkshochschule Charlottenburg unser Abi nach und gingen in dieselbe Klasse. Beide waren wir aber auch in der linken Bewegung aktiv. Arno mit einer Tendenz zur autonomen Bewegung. Ich fühlte mich eher in der neuen anarchistischen Bewegung verwurzelt und hatte damals mit anderen angefangen, den Libertad Verlag aufzubauen. Durch unsere gemeinsame Schulzeit sahen wir uns eine Zeitlang fast täglich. Und wir haben viel Spass gehabt, in der Schule und in den Strassen West-Berlins, in denen damals die Rebellion und Subversion ihre Feste feierte. Für Arno waren Spass und Rebellion gleichbedeutend. Damals hing in vielen linken WG's und Kneipen ein ursprünglich aus Italien stammendes Anarchisten-Poster mit dem Titel: "Ein Lachen wird es sein, das Euch beerdigt". Der Spruch hätte von Arno kommen können. Denn Arno war ein Spass-Guerillero.

Meiner Erinnerung nach war Arno zur radikalen Linken über die Gewerkschaftsjugend gekommen. Jedenfalls hat er mir häufiger von seiner Gewerkschaftsarbeit erzählt. Ursprünglich aus einem bäuerlichen Milieu kommend, hatte er einen Beruf in der Metallbranche erlernt (ich glaube er war Werkzeugmacher und das erleichterte es ihm, sich später mit einer Metallbaufirma selbständig zu machen).

Ich habe Arno als einen kämpferischen und dabei ausgesprochen lebensfrohen Menschen kennen- und schätzen gelernt. Stark beeindruckt hat mich seine persönliche Solidarität. Er war so einer, auf den man sich absolut verlassen konnte und ich habe in meinem Leben nicht sehr viele Menschen kennen gelernt, von denen ich das sagen könnte.

"Arno Giegerich und Jochen Schmück beim Abi

Nach dem Ende unserer gemeinsamen Schulzeit im Jahr 1980 sind wir uns in der linksautonomen bzw. libertären Bewegung Berlins noch gelegentlich begegnet. Aber unsere Wege gingen in unterschiedliche Richtungen. Vielleicht habe ich ihn seit 1980 noch vier, fünf Mal gesehen. Mal auf Feten, mal auf Demos. Aber wir verloren uns so langsam aus den Augen. Umso größer war die Überraschung, als er letztes Jahr im Juni mit Eberhard Mutscheler plötzlich vor meiner Tür stand. Arno war zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich von seiner Krankheit gezeichnet. Das Gehen und das Sprechen fielen ihm schwer. Dennoch ist mir von diesem letzten Treffen mit Arno vor allem sein fröhliches Lachen in Erinnerung geblieben. Ein unglaublich heiteres Lachen, das so gar nicht zu seiner heimtückischen Krankheit passte und auch nicht zu den ernsten Blicken, die ich mit Eberhard austauschte.

Ich habe es leider nicht mehr geschafft, Arno vor seinem Tod noch einmal zu treffen. Das macht mich traurig. Ich weiß nicht, wie seine letzten Tage waren. Aber ich hoffe, er hat sich bis in den Tod hinein seine für ihn so typische Lebensfreude erhalten können. Ich habe in meiner Zeit als Altenpfleger viele todkranke und verbitterte Menschen kennen gelernt. Der Arno, den ich auf unserem letzten Treffen im Sommer 2005 erlebte, war zwar schwer krank, aber nicht die Spur von Verbitterung. Und so ist es vor allem sein kämpferischer Frohsinn, mit dem er mir in Erinnerung bleiben wird. Arno, ich werde Dein Lachen vermissen!

Jochen Schmück, eMail: schmueck@libertadverlag.de Potsdam, im April 2006


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