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'''Plädoyer für eine freie und soziale Gesellschaft'''. Hilterfingen: Edition Anares Bern. 2012 (Espero-Sonderheft; 13). Broschur, 100 Seiten. ISBN: 978-3905052756. Preis: 12,00 EUR.
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Libertäre vertrauen auf sich selbst, auf ihre eigene geistige Selbstständigkeit, ihren Intellekt und beanspruchen ihr eigenes Recht auf Freiheit, auf die Autonomie des Individuums.
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Mehrheitlich sind die Staatsbürger verständlicherweise von der Notwendigkeit des Staates sowie einer zentralen Regierung überzeugt, leben in der Sehnsucht, "gut" regiert zu werden, glauben unkritisch daran, dass der Staat ihnen Freiheit und Sicherheit bietet. Freiheitliche Bestrebungen lösen Ängste aus, und als Freiheitsfreunde müssen wir die Angst der Bürger vor der Freiheit ernst nehmen.
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Version vom 5. April 2012, 18:55 Uhr

Bücher und andere Veröffentlichungen

Auf dieser Seite stellen wir regelmäßig interessante Neuerscheinungen vor. Die DadA-Empfehlung bietet damit AutorInnen und Verlagen die Möglichkeit, ihre Publikationen einem erweiterten internationalen Publikum zu präsentieren. Die Redaktion der DadA-Empfehlung ist per eMail erreichbar unter redaktion<ät>dadaweb.de.


Uwe Timm: Gegen das Geschäft mit dem Klimawandel

978-3-905052-75-6 Timm-Gegen das Geschaeft mit dem Klimawandel.jpg

Plädoyer für eine freie und soziale Gesellschaft. Hilterfingen: Edition Anares Bern. 2012 (Espero-Sonderheft; 13). Broschur, 100 Seiten. ISBN: 978-3905052756. Preis: 12,00 EUR.

Libertäre vertrauen auf sich selbst, auf ihre eigene geistige Selbstständigkeit, ihren Intellekt und beanspruchen ihr eigenes Recht auf Freiheit, auf die Autonomie des Individuums.

Mehrheitlich sind die Staatsbürger verständlicherweise von der Notwendigkeit des Staates sowie einer zentralen Regierung überzeugt, leben in der Sehnsucht, "gut" regiert zu werden, glauben unkritisch daran, dass der Staat ihnen Freiheit und Sicherheit bietet. Freiheitliche Bestrebungen lösen Ängste aus, und als Freiheitsfreunde müssen wir die Angst der Bürger vor der Freiheit ernst nehmen.

( ... mehr).


Nathan Jun: Anarchism and Political Modernity

978-1441166869 Jun-Anarchism and Political Modernity.jpg

New York: Continuum Books, 2012 (= Contemporary Anarchist Studies). 272 Seiten. Preis: 23,99 €. ISBN: 978-1441166869.

Die Postmoderne – ein alter Hut im Anarchismus? Nathan Jun ist dieser Auffassung und deshalb versucht er mit seinem Buch nachzuweisen, dass das, was wir aus der postmodernen Theoriebildung kennen, z.B. eine radikale Neukonzeption des Subjekts oder die Kritik an Repräsentation, eigentlich schon viel früher in Erscheinung trat und zwar als gerade mal die so genannte Moderne ohne ihr „post-“Anhängsel angebrochen war. Anarchistisches Denken stelle in seinen Ursprüngen den ersten politischen „postmoderne Impuls“ dar. Eine umfassende Kritik an der Moderne, die üblicherweise mit Friedrich Nietzsche assoziiert wird, sei bereits zu einem früheren Zeitpunkt von Proudhon und anderen anarchistischen Theoretikern hervorgebracht worden. ( ... mehr).


Maurice Schuhmann: Radikale Individualität

978-3837617191 Schuhmann-Radikale Individualitaet.jpg

Zur Aktualität der Konzepte von Marquis de Sade, Max Stirner und Friedrich Nietzsche. Bielefeld: transcript Verlag; (November) 2011 (= Edition Moderne Postmoderne), Broschur, 392 Seiten. 34,80 €. ISBN: 978-3837617191.

Was ist das Individuum und in welcher Beziehung steht das Individuum zum Kollektiv (also zur Gemeinschaft oder neudeutsch: zur Community und im erweiterten Sinne zur Gesellschaft)? Und welches Verständnis hat das Individuum von sich selbst, was macht seine Individualität aus?

Diese Fragen stehen im Zentrum der von Maurice Schuhmann vorgelegten Studie „Radikale Individualität Zur Aktualität der Konzepte von Marquis de Sade, Max Stirner und Friedrich Nietzsche“. Es sind Fragen, die seit Anfang der 1970er Jahre in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung eine regelrechte Renaissance erlebt haben. Verantwortlich waren hierfür soziale und politische Prozesse in den westlichen Industrienationen, die auf eine Atomisierung – im Sinne einer Entwurzelung des Individuums – und Anonymisierung des Einzelnen hinausliefen. Am deutlichsten zeigen sich die Folgen dieser Prozesse in der zunehmenden Negierung traditioneller Bindungen wie Familie, Schichtzugehörigkeit, Betriebszugehörigkeit usw. Dadurch sind die Fragen nach dem Stellenwert von „Individualität" und die Auswirkungen von Individualisierungstendenzen zunehmend stärker in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. ( ... mehr).


Pierre-Joseph-Proudhon: Theorie des Eigentums

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Übersetzung aus dem Französischen von Lutz Roemheld, Einleitung von Gerhard Senft. Kiel: Gauke-Verlag, 2010. 212 Seiten, 19,90 €. ISBN-13: 978-3879984589.

Bekannt ist er vor allem wegen seines provokanten Ausspruchs: "Eigentum ist Diebstahl!" Aber ansonsten ist Pierre-Joseph Proudhon, der radikale anarchistische Denker des 19. Jahrhunderts, fast in Vergessenheit geraten. Dass seine libertäre Sozialphilosophie und insbesondere seine Kritik des kapitalistischen Eigentums durchaus auch heute noch eine aktuelle Bedeutung besitzen, das möchten Lutz Roemheld und Gerhard Senft mit ihrer im Gauke-Verlag veröffentlichten Proudhon-Schrift „Theorie des Eigentums“ („Theorie de la Propriété") aufzeigen. ( ... mehr).


Gustav Landauer: Skepsis und Mystik

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Gustav Landauer: Ausgewählte Schriften - Band 7. Herausgegeben von Siegbert Wolf und illustriert von Uwe Rausch. Lich: Verlag Edition AV, 2011, 257 Seiten, 18,00 €. ISBN-13: 978-3868410594.

Die 1903 erschienene Schrift „Skepsis und Mystik. Versuche im Anschluss an Mauthners Sprachkritik“ zählt zu Gustav Landauers philosophischen Hauptwerken. Das Werk markiert eine Wende im Denken Landauers hin zur Mystik. Im gleichen Jahr, in dem „Skepsis und Mystik“ veröffentlicht wurde, war auch Landauers Übersetzung der "Mystischen Schriften des Meister Eckhart" ins Hochdeutsche erschienen. Und es sind diese Schriften Eckhardts, die Landauers Verständnis der Mystik stark beeinflusst haben. Eckhart will die Befreiung des Menschen von den Zwängen einer Gesellschaft, die wenig oder gar keinen Raum zur individuellen Entfaltung gibt, da die Dogmen der Kirche alles Individuelle unterdrücken. Die „innere Einkehr“ macht den Menschen frei. Und auch Landauer will die Befreiung des Menschen von allen politischen, religiösen und gesellschaftlichen Zwängen. Nicht die anonyme Gesellschaft, sondern die übersichtliche Gemeinschaft gibt dem Einzelnen die notwendige Freiheit zur individuellen Entfaltung. ( ... mehr).


Erich Mühsam: Tagebücher - Band 1: 1910-1911

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Erich Mühsam: Tagebücher, Band 1. 1910-1911. Hrsg. von Chris Hirte und Conrad Piens. Berlin: Verbrecher Verlag, 2011. Leinenband mit Lesebändchen, 352 Seiten. 28,00 €. ISBN-13: 978-3940426772.

Am 22. August 1910 entschließt sich der Schriftsteller und Anarchist Erich Mühsam regelmäßig Tagebuch zu führen. Der 32jährige Mühsam war zu diesem Zeitpunkt zur Kur in einem Sanatorium in Château d’Oex in der Schweiz. Kurz zuvor war er in einem Prozess wegen Geheimbündelei freigesprochen worden. Er litt unter Herzbeschwerden und genussmittelbedingter Erschöpfung, weshalb ihm seine Familie eine Genesungskur finanzierte. Gequält von Langeweile hatte er in der Kur begonnen die Tagebücher Karl August Varnhagens von Ense zu lesen, erst nur interessiert, dann immer begieriger, und es ist ganz offensichtlich, dass diese Lektüre ihn motiviert hat, selber Tagebuch zu führen.

Von der Kur wieder zurück in München, reflektiert er am 3. Oktober 1910 über den Wert, den sein Tagebuch für ihn selbst und für die Nachwelt haben könne: „Sollen diese Tagesaufzeichnungen für mich selbst als Erinnerungsstützen Wert haben, so müssen sie ehrlich sein, die notierten Ereignisse niemals fälschen und für mein gegenwärtiges Erleben wichtige Vorgänge nicht verschweigen.' ( ... mehr).


Michael Bakunin: Ausgewählte Schriften - Band 6

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Michael Bakunin: Ausgewählte Schriften - Band 6. Konflikt mit Marx. Teil 2: Texte und Briefe ab 1871. Herausgegeben, kommentiert, mit einer Einleitung und einem Personen- und Periodika-Register versehen von Wolfgang Eckhardt. Berlin: Karin Kramer Verlag, 2011, Originalausgabe. Broschur. Zwei Halbbände, 1240 Seiten. 78,00 €. ISBN-13: 978-3879563425.

Seit 1995 erscheinen im Karin Kramer Verlag die von Wolfgang Eckhardt herausgegebenen „Ausgewählten Schriften“ Michael Bakunins. Die auf 12 Bände angelegte, kommentierte Bakunin-Werkausgabe ist mit Abstand eines der ambitioniertesten libertären Publikationsprojekte der letzten Jahrzehnte. Die erste deutschsprachige Veröffentlichung einer Bakunin-Schrift, „Die Reaction in Deutschland“, datiert aus dem Jahre 1842. Seitdem sind unzählige weitere Schriften Bakunins auch in deutscher Sprache erschienen, aber es hat nur wenige ernst zu nehmende Versuche zu einer Werkausgabe seiner Schriften gegeben. Hierzu gehören sicherlich die in den Jahren 1921 bis 1924 veröffentlichten „Gesammelten Werke“ in drei Bänden von Max Nettlau, der als einer der besten Bakunin-Kenner seiner Zeit gelten kann. So verdienstvoll jedoch die von Nettlau herausgegebene Bakunin-Werkausgabe für die Begründung einer deutschsprachigen Bakuninforschung gewesen ist, so fragmentarisch blieb über Jahrzehnte das in deutscher Sprache vorliegende Oeuvre Bakunins. Wolfgang Eckhardt schätzt, dass bislang lediglich knapp die Hälfte der Schriften und ein Fünftel der Korrespondenz Bakunins ins Deutsche übersetzt wurden. Es ist also eine gewaltige Aufgabe, die sich Eckhardt mit der von ihm betreuten Bakunin-Edition gestellt hat. ( ... mehr).


Gustav Landauer: Nation, Krieg und Revolution

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Gustav Landauer: Ausgewählte Schriften - Band 4. Herausgegeben von Siegbert Wolf und illustriert von Uwe Rausch. Lich: Verlag Edition AV, 2011, 392 Seiten, 18,00 €. ISBN-13: 978-3868410464.

Siegbert Wolf hat in den von ihm herausgegebenen und im Verlag Edition AV erscheinenden „Ausgewählten Schriften“ Gustav Landauers einen weiteren Band vorgelegt. Es ist der vierte Band der insgesamt auf acht Bände angelegten Edition. Wie bereits in den bisher erschienenen Bänden beginnt auch dieser Band mit einer kenntnisreichen Einleitung des Herausgebers. In ihr beschäftigt sich Wolf eingehend mit den Themenschwerpunkten dieses Bandes: Nation, Krieg und Revolution.

In den Jahren unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg hatte Gustav Landauer gegenüber dem zunehmenden Nationalismus und Militarismus in Deutschland eine ausgesprochen kritische Position bezogen. ( ... mehr).


Emma Goldman: Gelebtes Leben

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Autobiographie. Mit einem Vorwort von Ilija Trojanow. Hamburg: Edition Nautilus, 2010. Gebunden mit Schutzumschlag, Lesebändchen. Großformat, 928 Seiten, mit 48 Fotografien illustriert. ISBN: 978-3894017316

Zum 70. Todestag von Emma Goldman (1869–1940) ist in der Edition Nautilus die Autobiographie von Emma Goldman „Gelebtes Leben“ in einer neuen deutschen Ausgabe erschienen.

Für J. Edgar Hoover, dem Begründer des FBI, war Emma Goldman „ohne Zweifel eine der gefährlichsten Anarchisten“ in den USA. Zu ihren Lebzeiten war die »rote Emma« eine gleichermaßen verehrte wie gefürchtete Symbolfigur des Anarchismus. Bekannt wurde sie durch ihre Schriften, ihre Reden und ihre engagierten Kampagnen für die Rechte der Arbeiter, für Geburtenkontrolle, gegen die Wehrpflicht und für die Friedensbewegung. ( ... mehr).


Gustav Landauer: Antipolitik (2)

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Gustav Landauer: Ausgewählte Schriften - Band 3.2. Herausgegeben von Siegbert Wolf und illustriert von Uwe Rausch. Lich: Verlag Edition AV, 2010, 277 Seiten, 18,00 €. ISBN-13: 978-3868410365.

Um alle bedeutsamen Aspekte in Landauers (anti-)politischem Denken und Handeln umfassend zu berücksichtigen, hat Siegbert Wolf, der Herausgeber, sich im Rahmen der Gesamtedition der "Ausgewählten Schriften" Gustav Landauers zur Herausgabe eines Doppelbandes zum Thema „Antipolitik“ entschieden. Inhaltlich und thematisch knüpft der nun erschienene Band 3.2 unmittelbar an den vorherigen Band 3.1. an und legt den Schwerpunkt auf Landauers Projektanarchismus, insbesondere auf die Geschichte und Programmatik des "Sozialistischen Bundes" (1908-1915).

Die im ersten Band „Antipolitik“ veröffentlichten programmatischen Stellungnahmen Landauers werden im zweiten Band um den Diskurs mit dem libertären Psychoanalytiker Otto Gross (1877-1920) ergänzt. ( ... mehr).


Marianne Kröger: "Jüdische Ethik" und Anarchismus im Spanischen Bürgerkrieg

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Simone Weil - Carl Einstein - Etta Federn. Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Peter Lang Verlagsgruppe, 2009 (= Kulturtransfer und Geschlechterforschung / Transcultural and Gender Studies; Bd. 5). 207 Seiten, 3 Abb. ISBN: 978-3631591413. 39,80 EUR.

Die Auseinandersetzung mit dem Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 hat in den damit beschäftigten Geschichts-, Sozial- und Literaturwissenschaften in den zurückliegenden Jahrzehnten einige Hoch- und Tiefkonjunkturen und Themenverschiebungen erlebt. Dominierte anfänglich in der Forschung noch unter dem Einfluss des Kalten Krieges die Beschäftigung mit den politischen Dimensionen des Bürgerkrieges, so konzentriert sich die Forschung seit einiger Zeit auf den Umgang mit der kollektiven Erinnerung und der Erinnerungspolitik.

Die aus drei Einzelaufsätzen bestehende Publikation von Marianne Kröger untersucht Motive und Gründe des freiwilligen Engagements dreier europäischer Intellektueller – Carl Einstein, Simone Weil, Etta Federn – zwischen 1936 und 1939 auf Seiten der Republik. Gemeinsam war ihnen neben ihrer freiwilligen persönlichen Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg die Herkunft aus dem assimilierten jüdischen Bürgertum. ( ... mehr).


Daniel L. Everett: Das glücklichste Volk

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Sieben Jahre bei den Pirahã-Indianern am Amazonas. Aus dem Engl. von Sebastian Vogel (engl.Originaltitel: Don't sleep, there are snakes). München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2010. Gebundene Ausgabe, 416 Seiten, zahlr. Abb. ISBN-13 978-3421043078. 24,95 EUR.

1977 reiste der amerikanische Missionar und Ethnolinguist Daniel L. Everett mit Frau und Kindern in den brasilianischen Urwald, um den Indianerstamm der Pirahã (sprich: Pi-da-HAN) zum christlichen Glauben zu bekehren. Die Pirahã leben als Jäger und Sammler an einem Nebenfluss im Amazonasgebiet. Ihr Siedlungsgebiet liegt in einem Reservat von 240 Kilometer Länge, zwei Tagesreisen mit dem Boot von den Außenrändern der modernen Zivilisation entfernt. Persönlicher Besitz bedeutet den Pirahã nichts, und sie kennen keine politischen Führer. In ihrer anarchischen Lebensweise ähneln sie anderen indigenen Stammesgesellschaften im südamerikanischen Regenwald, wie sie von Claude Lévi-Strauss und seinem Schüler Pierre Clastres beschrieben worden sind. Auch im Fall der von Everett beschriebenen Pirahã ist es faszinierend, einen Einblick in die Kultur der gelebten Anarchie dieser Ureinwohner des brasilianischen Regenwaldes zu bekommen. ( ... mehr).


Uri Gordon: Hier und Jetzt

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Anarchistische Praxis und Theorie. Hamburg: Edition Nautilus, (Febr.) 2010. Aus dem Englischen übersetzt von Sophia Deeg (Original: Anarchy Alive! Anti-Authoritarian Politics from Practise to Theory, Pluto Press). Deutsche Erstausgabe. Broschur, 256 Seiten. ISBN-13 978-3-89401-724-8. 18,00 EUR.

Uri Gordon berichtet von Netzwerken, Graswurzelbewegungen und Organisationen und den dort geführten Debatten. Über das Verhältnis dieser Gruppen zur Gewalt, zur Natur, zum technologischen Fortschritt, und darüber, wie die politische Kultur in der Praxis aussieht und welche Konzepte ausprobiert werden. Er beschreibt antikapitalistische Zentren und ökofeministische Höfe, Basisorganisationen auf Gemeindeebene, Blockaden internationaler Gipfeltreffen und alltägliche direkte Aktionen. Außerdem stellt er die ungeheure Menge an anarchistischen Publikationen und Websites vor. All diese Netzwerke sind dezentral, horizontal und konsensorientiert organisiert. In Sozialzentren, Gemeinschaftsgärten und Kooperativen bildet sich eine Revolution im Hier und Jetzt heraus. Viele verschiedene Vorstellungen von Anarchie leben im Herzen der globalen Bewegungen, die dabei sind, durch ihre Aktionen eine andere Welt zu schaffen ... ( ... mehr).


2. Jahrbuch der Max Stirner-Gesellschaft

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Die Kritik Stirners und die Kritik an Stirner. Deutsch-portugiesisches Symposion im Oktober 2008 an der Universidade de Lisboa und am Goethe-Institut Lissabon (Der Einzige. Jahrbuch der Max Stirner-Gesellschaft, Band II/2009), Leipzig: Verlag Max Stirner Archiv / edition unica, 2009, 274 S., 25 €, ISBN-13: 978-3933287854.

Das zweite Jahrbuch der Max Stirner-Gesellschaft enthält schwerpunktmäßig die Beiträge eines im Oktober 2008 gemeinsam von der Universidade de Lisboa, dem Goethe-Institut Lissabon und der Max-Stirner-Gesellschaft durchgeführten Symposions. Hierzu zählen u.a. Beiträge über Stirners kritische Philosophie des Nichts des Philosophen und Politikers José Barata-Moura, Beiträge zu Stirners Kritik an Pierre Joseph Proudhon (Maurice Schuhmann) und der politischen Ökonomie (Gerhard Senft), die Aktualität von Stirners Überlegungen zu Pressefreiheit und Zensur (José Manuel Silva) sowie Überschneidungen seiner Philosophie zu Aristoteles (Nikos Psarros), Georg Simmel (Bernd Kast) und zur Haltung Stirners zur Wissenschaft (Beate Kramer). ( ... mehr).


Gustav Landauer: Antipolitik (1)

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Gustav Landauer: Ausgewählte Schriften - Band 3.1. Herausgegeben von Siegbert Wolf und illustriert von Uwe Rausch. Lich: Verlag Edition AV, 2010, 419 Seiten, 18,00 €. ISBN-13: 9978-3868410310.

Was verstand Gustav Landauer unter Politik bzw. politischem Engagement? Politik bedeutete für ihn, gemäß dem neuzeitlichen Verständnis, primär staatsbezogenes Handeln. Den Staat beschrieb er sowohl als ein künstliches, autoritäres Gefüge, das einseitig die Interessen der (Groß-)Wirtschaft und der Wohlhabenden vertritt, als auch als „ein Verhältnis, [...] eine Beziehung zwischen den Menschen, [...] eine Art, wie die Menschen sich zueinander verhalten; und man zerstört ihn, indem man andere Beziehungen eingeht, indem man sich anders zueinander verhält. Der absolute Monarch konnte sagen: ich bin der Staat: Wir, die wir im absoluten Staat uns selbst gefangen gesetzt haben, wir müssen die Wahrheit erkennen: Wir sind der Staat - und sind es so lange, als wir nichts anderes sind, als wir die Institutionen nicht geschaffen haben, die eine wirkliche Gemeinschaft und Gesellschaft der Menschen sind.“. ( ... mehr).


Anarchismus 2.0

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Bestandsaufnahmen. Perspektiven. Hrsg. von Hans Jürgen Degen und Jochen Knoblauch. Stuttgart: Schmetterling Verlag, 2009. 320 Seiten, Broschiert, ISBN-13: 978-3-89657-052-9. 14,80 €

Mit dem Buch "Anarchismus 2.0" knüpfen Hans Jürgen Degen und Jochen Knoblauch an ihr 2006 veröffentlichtes Buch „Anarchismus. Eine Einführung“ an. Hierzu schreiben sie in ihrem Vorwort: „Was wir in der 'Einführung' weitgehend ausgeklammert hatten, war die 'neuere' Praxis und auch neuere 'Theorien' des Anarchismus. Dies soll in dem vorliegenden Buch an ausgewählten – schon fast historischen und aktuellen – Zeitproblemen nachgeholt werden. Unsere Richtlinien bei der Herausgabe von „Anarchismus 2.0“ sind drei Säulen des 'wirklichen' Anarchismus – die alle Konsequenzen einschließen, die sich aus der Verwirklichung dieser Forderungen für die Gesellschaft ergeben: 1. Antistaatlichkeit, 2. Antikapitalismus, 3. Persönliche Freiheit (‚Gleiche Freiheit Aller‘)“. Wer mehr über diesen "neuen" Anarchismus und die Vorstellungen seiner Repräsentanten erfahren möchte, dem bietet „Anarchismus 2.0“ eine gute Einstiegslektüre.

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Das wunderbare Jahr der Anarchie

978-3861533337 Das wunderbare Jahr der Anarchie Kopie.gif

Von der Kraft des zivilen Ungehorsams 1989/90. Von Christoph Links, Sybille Nitsche und Antje Taffelt. Berlin: Ch. Links Verlag, 2009, 2. Aufl. 240 Seiten, 37 Abb. Broschur, ISBN: 978-3861533337. 16,90 EUR

Das Machtgefüge der SED-Diktatur, in der die Macht der Mächtigen auf der Ohnmacht der Ohnmächtigen beruhte, war im Herbst 1989 aus dem Lot geraten. Immer mehr Menschen waren das erniedrigende Schweigen und Dulden leid und leisteten mit friedlichen Mitteln Widerstand. Dem hatte das politische System, das mehr als vier Jahrzehnte lang das Leben seiner Bürger kontrolliert und reglementiert hatte, nichts mehr entgegenzusetzen. Von da ab ging es für das SED-Regime nur noch abwärts. Genaugenommen implodierte es, sein Herrschaftsapparat brach einfach in sich zusammen. Das war seltsam und in der jüngeren Geschichte Europas ein bis dahin einzigartiges Phänomen. Niemand war mehr da, der die Macht mit aller Macht verteidigen wollte und noch seltsamer war: Niemand mehr wollte die Macht haben, eine Zeitlang zumindest schien es so.

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